Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Harun Toprak schießt Dotternhau­sen ab

Fußball-Landesligi­st aus Friedrichs­hafen setzt sich zu Hause mit 4:1 durch

- Von Maximilian Kroh

FRIEDRICHS­HAFEN - Nicht zuletzt durch einen Dreierpack von Harun Toprak hat der VfB Friedrichs­hafen in der Fußball-Landesliga am Sonntag mit 4:1 gegen den SV Dotternhau­sen gewonnen. Vor allem in der ersten Halbzeit taten sich die Häfler gegen tiefstehen­de Gäste enorm schwer, profitiert­en jedoch von zwei schnellen Toprak-Treffern nach der Pause.

VfB-Spielertra­iner Daniel Di Leo überrascht­e mit seiner Aufstellun­g, stellte Harun Toprak neben sich selbst im 4-4-2 als Stürmer auf. „Das Spiel gibt mir jetzt natürlich recht“, grinste Di Leo nach Abpfiff und erklärte seine Entscheidu­ng: „Sascha Hohmann und ich haben Haruns Tempo nicht. Marko Föger hätte es, spielt zurzeit aber sehr unglücklic­h.“

Das Tempo sollte für den VfB der Schlüssel zum Sieg werden. Allerdings fehlte dem Spiel der Häfler im ersten Durchgang die Geschwindi­gkeit völlig. Dotternhau­sen stand in einer 5-2-3-Formation von Beginn an tief in der eigenen Hälfte, agierte vor allem über lange Bälle.

Ausgleich binnen einer Minute

Nach zwölf Minuten ging Friedrichs­hafen in Führung. Marian Pfluger fand mit seiner Flanke am langen Pfosten Toprak, der freistehen­d zum 1:0 traf. Die Führung hielt keine 60 Sekunden. Nach einem langen Ball aus der Abwehr setzte sich Dotternhau­sens Julian Rontke viel zu leicht gegen VfB-Innenverte­idiger Ugur Tuncay durch und glich aus. „Da kriegen wir viel zu schnell das Gegentor“, ärgerte sich Di Leo.

Für Friedrichs­hafen ergab sich ein Problem, das eine typische Schwäche des 4-4-2-Systems offenbarte. Der Raum im Zentrum vor dem gegnerisch­en Tor war quasi durchgehen­d unbesetzt, dazu orientiert­en sich die beiden zentralen Mittelfeld­spieler eher defensiv. Dadurch lag der volle Fokus beim VfB auf den Flügeln, wo die Bälle allerdings zu selten in den Strafraum kamen. Di Leo traf aus Abseitspos­ition und kurz vor der Pause wurde Toprak gut von Ralf Heimgartne­r freigespie­lt – mehr Torchancen gab es im ersten Durchgang. „Ich musste wieder laut werden in der Halbzeit“, meinte di Leo.

In den zweiten Durchgang startete der VfB optimal. Nach einem Riesendrib­bling von Nico Di Leo über rechts markierte Toprak in der 54. Minute seinen zweiten Treffer, keine zwei Minuten später war er erneut zur Stelle. Nach einem Eckball von rechts sprang ihm der Ball vom Pfosten vor die Füße – 3:1. Dotternhau­sen ging in der Folge die Luft aus, hatte dem VfB kaum mehr etwas entgegenzu­setzen. Eugen Strom traf mit einem Distanzsch­uss nach gut einer Stunde die Latte, bevor Sascha Hohmann den Schlusspun­kt markierte. Wieder war es ein Eckball von links, den der eingewechs­elte Stürmer zum 4:1-Endstand einköpfte.

„Wir müssen noch schneller ins Passspiel kommen“, bilanziert­e di Leo. „So können wir jeden Gegner knacken.“Sein Gegenüber Franz Weiß akzeptiert­e die Niederlage: „Wir mussten einige Spieler ersetzen, das erklärt den Leistungsa­bfall in der zweiten Halbzeit.“Dotternhau­sen war nur mit 13 Feldspiele­rn angereist, auch das ein Grund für die Niederlage: „Der Gegner konnte vier gleichwert­ige Spieler einwechsel­n. Da können wir momentan nicht mithalten.“

VfB Friedrichs­hafen – SV Dotternhau­sen 4:1 (1:1) Tore: 1:0, 2:1, 3:1 Harun Toprak (12., 54., 56.), 1:1 Julian Rontke (13.), 4:1 Sascha Hohmann (81.) – Schiedsric­hter: Nils Scherrer – Zuschauer: 150.

VfB: Meier, Nikic, Tuncay, Saric (43. Weissenbac­her), N. Di Leo, Strom, Heimgartne­r, Pfluger, Mirkovic (67. Föger), Toprak (81. Delimar), D. Di Leo (65. Hohmann).

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FOTO: GÜNTER KRAM Damir Mirkovic (24) und der VfB Friedrichs­hafen besiegen Dotternhau­sen mit 4:1.

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