Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Gesteigert, gesteigert – und dann den Freund bezwungen

Timo Boll wird Zweiter beim Tischtenni­s-World-Cup in Paris – 4:2 im Halbfinald­uell mit Dimitrij Ovtcharov

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PARIS (dpa/SID) - Tischtenni­sstar Timo Boll ist beim World Cup in Paris erst im Finale gestoppt worden. Nach seinem Sieg im deutschen Halbfinale gegen Titelverte­idiger Dimitrij Ovtcharov verlor der 37-jährige Europameis­ter im Endspiel in 1:4 Sätzen (9:11, 5:11, 6:11, 11:9, 8:11) gegen den Weltrangli­stenersten Fan Zhendong aus China. „Gegen Fan habe ich noch nie gewonnen. Lin Gaoyang wäre mir als Finalgegne­r lieber gewesen“, sagte Boll. Der zweite Chinese gewann das Spiel um Platz 3 gegen den wiedererst­arkten Ovtcharov mit 4:1 (11:7, 11:9, 9:11, 11:4, 11:3).

Trotz der beiden Niederlage­n zum Abschluss war Bundestrai­ner Jörg Roßkopf mit dem Abschneide­n seiner zwei Besten sehr zufrieden. „Es ist ein starkes Ergebnis, mit beiden Spielern im Halbfinale des World Cups vertreten zu sein“, sagte der frühere Doppel-Weltmeiste­r. „Bei ,Dima‘ war es nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten wieder platzt. Und Timo schafft es ja immer wieder, sich in einem Turnier von Spiel zu Spiel zu steigern.“

Vier Wochen nach seinem achten EM-Titel schlug Boll in Paris den ExEuropame­ister Emmanuel Lebesson aus Frankreich, das japanische Wunderkind Tomokazu Harimoto und – in einer Revanche für das verlorene Vorjahresf­inale – auch seinen Freund Ovtcharov mit 4:2 (12:14, 11:7, 15:13, 9:11, 13:11, 11:5). „Timo hat in den entscheide­nden Situatione­n einfach etwas besser gespielt als ich. Das muss ich anerkennen“, sagte der Weltrangli­stenvierte. Bolls Kommentar: „Es war erwartet eng. Wir kennen uns in- und auswendig. Ich bin froh, dass ich irgendwie gewonnen habe.“

Der World Cup ist im Tischtenni­s der wichtigste Wettbewerb nach den Olympische­n Spielen und der Weltmeiste­rschaft. Der Sieger kassiert ein Preisgeld von 60 000 Dollar. Timo Boll gewann das Turnier bereits in den Jahren 2002 und 2005.

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