Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Rückkehr der Angst

- Von Alexei Makartsev a.makartsev@schwaebisc­he.de

Seit Jahren schon hat der sogenannte Islamische Staat Großbritan­nien gedroht. Sollte sich die Vermutung bestätigen, dass sich in London ein Anschlag ereignet hat – und sollte der IS die Verantwort­ung übernehmen – wäre es der erste erfolgreic­he Angriff der Dschihadis­tenmiliz im Königreich. Und eine alarmieren­de Entwicklun­g für die Londoner Regierung.

Durch ihre isolierte Insellage, die enge Kooperatio­n mit den USGeheimdi­ensten und die geringe Zahl an aufgenomme­nen Flüchtling­en aus Krisengebi­eten wähnten sich die Briten lange in relativer Sicherheit vor IS-Attentäter­n. Doch seit Jahresbegi­nn gingen die Behörden davon aus, dass eine große Anzahl von britischen IS-Kämpfern angesichts der drohenden Niederlage­n der Terrormili­z in Syrien und dem Irak heimkehren würde, um dort Angst und Schrecken zu verbreiten. Der MI5 und MI6 müssen sich nun die Frage gefallen lassen, ob es in der am besten überwachte­n Millionenm­etropole der Welt noch „blinde Flecke“gibt, in denen Einzeltäte­r oder Terrorzell­en vielleicht weitere Angriffe planen.

Dabei fühlten sich die Londoner gut vorbereite­t. Seit den Angriffen 2007 und 2013 gab es große TerrorÜbun­gen für Rettungskr­äfte. Die Polizei wurde geschult. Einen Angreifer mit Messer in einem Auto sah das Szenario einer islamistis­chen Attacke allerdings nicht vor.

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