Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Büro in Peking
Was macht ein Konzern, der in einen Auspuffskandal verwickelt ist, in China zu wenig Elektroautos verkauft und dessen fußballerisches Prunkstück bald in der 2. Liga spielt? Genau: VW hat am Mittwoch mit eben diesem Prunkstück, dem VfL Wolfsburg, ein Büro in Peking aufgemacht, als erster Bundesligist übrigens. Ein Büro in China, das ist grad groß in Mode im internationalen Fußball. Man kann ja viel machen in so einem Büro. Rausgucken durchs Fenster und die Chinesen mittags beim Chop-Suey-Essen beobachten. Reingucken natürlich, ab und an wenigstens, ob Post da ist von den Chinesen. Oder Kontrabass üben. VfL-Geschäftsführer Thomas Röttgermann will dort Kontakte knüpfen. China habe die weltweit einzigartige Kombination aus „enormer Euphorie für den deutschen Fußball, geballter Wirtschaftskraft und großem staatlichen Interesse an dem Sport“, sagte er, zudem genieße der VfL in China hohes Ansehen, die „wachsende Fanbase“belege das. Mit Fanbase meinte Röttgermann nicht etwa die Kusine eines Fußballanhängers, sondern die Wolfsburg-Fans an sich. Die soll es vereinzelt geben, aber wohl bald nur noch in China. (zak)