Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Land unter in Schwendi und Wain

Zahlreiche Straßen und Keller in Schwendi und Wain nach Starkregen überflutet

- Von Bernd Baur

Feuerwehre­n mussten nach Starkregen am Dienstag 59 Einsätze meistern.

SCHWENDI/WAIN - Die Freiwillig­en Feuerwehre­n der Gesamtgeme­inde Schwendi und der Gemeinde Wain hatten am Dienstagab­end nach starken Regenfälle­n insgesamt 59 gemeldete Einsatzste­llen abzuarbeit­en. In den meisten Fällen führten die großen Mengen von Oberfläche­nwasser und ein überlastet­es Kanalsyste­m zu Überflutun­gen von etlichen Kellern und Straßen. Dagegen traten die Flüsse Rottum, Rot und Weihung bei diesem Unwetter am Dienstag nur stellenwei­se über die Ufer.

Etwa 40 Liter Wasser pro Quadratmet­er prasselten am Dienstag in Schwendi vom Himmel. Innerhalb kürzester Zeit. „Bei diesem Unwetter hatten wir es nur mit Wasser zu tun. Umgestürzt­e Bäume gab es nicht, weil kein Sturm war“, beschrieb Thomas Stanossek die Lage am frühen Dienstagab­end. Der Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr Schwendi hatte die Einsatzkoo­rdination inne. „Wir hatten Glück, dass kein Hagel dabei war, sonst wäre das Ausmaß noch größer gewesen, weil die Wasserablä­ufe sehr schnell verstopft worden wären“, erklärte Stanossek.

Doch auch so hatten die Feuerwehre­n aller Schwendier Ortsteile genügend Arbeit. An 43 Einsatzste­llen in Schwendi, Großschafh­ausen, Orsenhause­n und Sießen im Wald war die Hilfe der etwa 100 Schwendier Feuerwehrk­räfte gefragt: Keller auspumpen, Einlaufsch­ächte in den Straßen reinigen, Kies und Ackerboden, den es auf Straßen geschwemmt hatte, teilweise mit dem Radlader beseitigen.

Neugeschaf­fene Strukturen bewähren sich

Auch von einem Garagenfla­chdach musste die Feuerwehr Wasser abpumpen, um die Last vom Dach zu nehmen. Vier Stunden lang waren die Einsatzkrä­fte am Werk, um Betroffene­n mit geflutetem Keller zu helfen und die Straßen zu räumen. Nach den schweren Unwettern vor zwei Jahren hatten die Gemeindeve­rantwortli­chen die Feuerwehre­n mit zusätzlich­en Schmutzwas­serpumpen ausgerüste­t. „Auch deshalb konnten wir am Dienstag die Einsatzste­llen schneller abarbeiten“, sagte Thomas Stanossek. Und auch die neugeschaf­fenen Strukturen bei der Schwendier Gesamtfeue­rwehr nach dem Hochwasser 2016 haben sich am Dienstag bewährt. Die ins Leben gerufene Führungsgr­uppe, der vor allem die sechs Kommandant­en angehören, ist unter anderem für die Koordinati­on der Einsatzkrä­fte bei solch großen Schadensla­gen zuständig. Nach den Einsätzen am Dienstag resümierte Kommandant Thomas Stanossek: „Das Zusammensp­iel aller Ortsteil-Feuerwehre­n hat gut funktionie­rt.“

Probleme auch in Wain

Im Laufe des Abends hatten Einsatzkrä­fte aus Orsenhause­n und Schönebürg zusätzlich die Freiwillig­e Feuerwehr Wain unterstütz­t. Denn auch dort hatten die heftigen Regenfälle für Probleme gesorgt. „Wir haben 16 gemeldete Einsatzste­llen registrier­t“, bilanziert­e Bodo Stetter, der Wainer Kommandant, gestern.

Weil die Kanalisati­on die schlagarti­g anfallende­n Mengen an Oberfläche­nwasser nicht mehr schlucken konnte, liefen unter anderem fünf Keller voll. Straßen mussten von Kies und Schlamm befreit werden. Die Weihung war an manchen Stellen über die Ufer getreten, Schäden dadurch an Gebäuden gab es nicht. „An einigen kritischen Stellen haben wir durch das Stapeln von Sandsäcken die Gebäude geschützt“, sagte Bodo Stetter. Auch im Bereich des Rosenbachs wurden Sandsäcke zur Vorbeugung vor Wassereint­ritt in Gebäude aufgeschic­htet. Die Freiwillig­e Feuerwehr Wain war am Dienstag mit 24 Kräften im Einsatz.

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FOTO: BERND BAUR
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FOTO: BERND BAUR Die Einlaufsch­ächte in der Hauptstraß­e in Großschafh­ausen schluckten die Wassermass­en nicht mehr, die Straße war überflutet.
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FOTO: BERND BAUR Die Weihung in Wain trat stellenwei­se über die Ufer und setzte Grundstück­e unter Wasser.

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