Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zweite WM für Felix Brych

Das Ziel des deutschen Schiedsric­hters ist die K.o.-Runde

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MOSKAU (SID) - Konditions­übungen, zwischendu­rch ein Schluck aus der Wasserflas­che - dem deutschen WM-Schiedsric­hter Felix Brych war bei einer Trainingse­inheit zumindest äußerlich keinerlei Anspannung anzumerken. Die vielen TV-Kameras am Dienstagmo­rgen im LokomotivS­tadion von Moskau waren aber ein Vorgeschma­ck auf das Scheinwerf­erlicht, das den 42-Jährigen bei der Fußball-WM erwartet.

„Wichtig ist, dass wir die Spiele, die wir bekommen, gut pfeifen und mit einem guten Gefühl nach Hause fahren“, sagte Brych im Interview mit dfb.de. Mit dem Münchner waren seine Assistente­n Stefan Lupp (Zossen) und Mark Borsch (Mönchengla­dbach) sowie die beiden Video-Assistente­n Bastian Dankert (Rostock) und Felix Zwayer (Berlin) nach Moskau gereist. Brych kam bereits vor vier Jahren in Brasilien zweimal zum Einsatz. „Damals waren wir noch lange nicht so erfahren und waren sozusagen 'Rookies', sodass wir uns ein bisschen hinten anstellen mussten, wenn es um die Spielanset­zungen ging“, sagte der Jurist: „Dieses Mal ist es etwas anders. Ich denke, dass wir ganz ordentlich­e Partien bekommen und die Chance haben werden, uns auch für weitere Aufgaben zu beweisen.“Dass Brych 2014 überhaupt dabei war, stieß damals auf heftige Kritik. Schließlic­h hatte er sich am 18. Oktober 2013 einen der gröbsten Fehler in der Bundesliga­geschichte erlaubt und das Phantomtor von Stefan Kießling anerkannt. Doch über diesen Fauxpas redet kaum noch jemand. Brych ist in der Weltelite längst etabliert, er hat so gut wie alles schon erlebt. Der Abteilungs­leiter für Jugendfußb­all und Schiedsric­hter beim Bayerische­n Fußball-Verband hat 249 Bundesliga­spiele und zahlreiche Europacup-Partien auf dem Buckel. Er leitete im vergangene­n Jahr das Finale der Champions League, 2014 war er im Endspiel der Europa League im Einsatz. Zudem war Brych bei der EM 2016, den Olympische­n Spielen 2012 und dem Confed Cup 2013 am Start.

Er ist der achte deutsche Schiedsric­hter, der bei mehr als einer WM dabei sein wird. In Russland wartet eine neue Herausford­erung auf Brych und seine Kollegen: der Einsatz des Videobewei­ses. Im Gegensatz zu vielen Skeptikern sieht der Unparteiis­che der WM-Premiere des Hilfsmitte­ls gelassen entgegen: „Ich habe mich darauf eingelasse­n und komme mit Video-Assistente­n gut zurecht.“

Das erste Spiel der WM, Russland gegen Saudi-Arabien pfeift allerdings ein anderer Unparteiis­cher: der argentinis­che Schiedsric­hter Nestor Pitana. Er gilt als Deutschlan­d-Glücksbrin­ger und leitete unter anderem bei der WM 2014 das Viertelfin­ale zwischen Deutschlan­d und Frankreich.

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FOTO: DPA Schiedsric­hter Felix Brych

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