Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mehr Mut zur Offenheit

- politik@schwaebisc­he.de Von Daniela Weingärtne­r

Niemand kann den europäisch­en Nato-Staaten vorschreib­en, wie viel Geld sie in ihre Verteidigu­ng stecken.

Sie könnten selbstbewu­sst darauf verweisen, dass sie derzeit mit einigem Erfolg eine die Nato ergänzende EU-Sicherheit­spolitik aufbauen, die durch eine engere Zusammenar­beit die nationalen Etats entlastet.

Sie könnten betonen, dass es ihrem Selbstvers­tändnis eher entspricht, Aufbauhilf­e zu leisten, als sich in Kriege außerhalb ihres Territoriu­ms einzumisch­en.

Sie könnten vorrechnen, dass sie im Irak oder in Mali lieber in die Ausbildung einheimisc­her Militärs und Polizeikrä­fte investiere­n, als selbst Soldaten zu schicken. Und dass sie in Afghanista­n weitaus mehr Geld für den Bau von Infrastruk­tur, Schulen und Krankenhäu­sern ausgeben als die USA.

Was sie aber nicht tun können: Jahr für Jahr erneut verspreche­n, zwei Prozent ihres Budgets in die Verteidigu­ng zu stecken und dann – wie aktuell Deutschlan­d – bei 1,24 Prozent stecken zu bleiben. Es ist völlig in Ordnung, sich die Weltsicht von US-Präsident Donald Trump nicht zu eigen zu machen. Man sollte dann allerdings den Mut haben, das auch offen zu sagen.

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