Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mit Rettungsringen gegen das Sterben
ULM (sz) - Mehr als 100 Menschen haben in der Neuen Mitte in Ulm gegen das Sterben im Mittelmeer demonstriert. Die Zahl meldet der Veranstalter, der Grüne Kreisverband Alb-DonauKreis. Die Veranstaltung war ausdrücklich als überparteilich angekündigt worden. Die Teilnehmer der Kundgebung trugen orangefarbene Warnwesten und Rettungsringe, um die Not der Menschen deutlich zu machen, die bei der Flucht nach Europa im Meer ertrinken. Im Fokus standen die Migrationspolitik der Bundesregierung, aber auch die der Regierungen anderer EU-Staaten. Die Demonstration war Teil der bundesweiten Aktion „Seebrücke“für eine humane Flüchtlingspolitik und sichere Fluchtwege. Zeitgleich fanden vergleichbare Aktionen in 14 anderen Städten statt. Mit gerade einmal zwei Tagen Vorlauf war die Demonstration in der Neuen Mitte organisiert worden. Die Veranstalter äußerten sich erfreut über die Zahl der Teilnehmer. Der Grüne-Kreisvorsitzende Marcel Emmerich griff unter anderem den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und dessen Wortwahl an. Söder hatte von „Asyltourismus“gesprochen. „Seit wann ist es verboten, Leben zu retten?“, fragte Emmerich. Theresa Lask, Referentin für Aktionen und Kampagnen bei Amnesty Ulm, bedankte sich in einem Grußwort mehrer Hilfsorganisationen, das sie verlas, für das Engagement der Teilnehmer an der Kundgebung und für deren Energie, in Deutschland gegen die „Abwärtsspirale humanitärer Werte in Europa“zu kämpfen.