Schwäbische Zeitung (Laupheim)
CDU-Abgeordnete und Mitarbeiterin schließen Vergleich
ULM (mö) - Die CDU-Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer und ihre langjährige Mitarbeiterin im Ulmer CDU-Wahlkreisbüro, Elke Plankenhorn, haben in ihrer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung einen Vergleich geschlossen. Das teilte Plankenhorn am Donnerstag mit. Damit dürfte das Arbeitsverhältnis zwischen Kemmer und Plankenhorn beendet werden. Über Einzelheiten des Vergleiches werde Stillschweigen gewahrt. Eine auf den 6. September anberaumte öffentliche Güteverhandlung vorm Ulmer Arbeitsgericht entfalle.
Anfang April hatte Kemmer der 60-jährigen Bürokauffrau zum 30. September gekündigt. Die Begründung: Geheimnisverrat. Plankenhorn bestreitet dies: „Stimmt nicht! Ich wurde von einer Kollegin getriezt. Eine Freundin hat das ohne mein Zutun mitbekommen, am 9. März ihre CDU-Mitgliedschaft gekündigt. Da war ich meinen Job los.“
Tochter ist schwerstbehindert, Ehemann bedingt arbeitsfähig
Die Mitarbeiterin ist Mutter einer schwerstbehinderten Tochter. Hinzu kommt: Plankenhorns Ehemann ist nach einem Schlaganfall nur bedingt arbeitsfähig. Plankenhorn, Hauptverdienerin in der Familie, klagte gegen die Kündigung.
Plankenhorn war seit 17 Jahren im Ulmer Wahlkreisbüro beschäftigt. Sie arbeitete zur vollsten Zufriedenheit für die ehemaligen Abgeordneten Heinz Seiffert, Annette Schavan, Waldemar Westermayer und Heinz Wiese, auch Ronja Kemmer verlängerte noch Ende 2017 den Vertrag.
Kritik der Partei an Kemmer
Innerhalb der CDU in der Region hatte das Vorgehen Kemmers für erheblichen Unmut und intern geäußerte Kritik gesorgt. Der Abgeordneten wurde unsensibles und unsoziales Verhalten vorgeworfen.
Ihre Beschäftigung auf MinijobBasis im Büro des CDU-Kreisverbandes werde sie fortsetzen, sagte Plankenhorn.
Kemmer selbst will sich zu Personalangelegenheiten nicht äußern.