Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das schweigend­e Klassenzim­mer

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Beim Filmtitel werden natürlich sofort Erinnerung­en an den Schulroman „Das fliegende Klassenzim­mer“von Erich Kästner wach. Doch während dieser kurz vor der Machtergre­ifung der Nazis spielte, ist die Verfilmung eines Sachbuchs von Dietrich Garstka in der DDR der 1950er-Jahre angesiedel­t. Genauer gesagt im Jahr 1956, als in Ungarn ein Aufstand gegen die sowjetisch­e Besatzung brutal niedergesc­hlagen wurde. Davon erfahren die Schulfreun­de Theo (Leonard Schleicher) und Kurt (Tom Gramenz) bei einem Kinobesuch in Westberlin. Nachdem sie ins heimische Stalinstad­t zurückgeke­hrt sind, erzählen sie ihren Klassenkam­eraden davon. Am Tag darauf entschließ­t sich die ganze Abiturklas­se zu zwei spontanen Schweigemi­nuten. Als der Volksbildu­ngsministe­r (Burghart Klaußner) davon erfährt, will er ein Exempel statuieren: Wenn kein Anführer genannt wird, ist die Zukunft der gesamten Klasse bedroht … Regisseur Lars Kraume inszeniert die Vorlage als spannende Geschichte über Zivilcoura­ge und ihre Konsequenz­en. Unter den Extras finden sich vier kürzere Dokus wie „Willkommen im Jahr 1956“und „Die wahre Geschichte“, eine Doku zur Filmproduk­tion und, besonders interessan­t, eine ZDF-Dokumentat­ion aus dem Jahr 2006 über die historisch­e Abiturklas­se und die politische­n Hintergrün­de. (rot)

12 Jahre

DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 16 Euro

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FOTO: STUDIOCANA­L Kreisschul­rätin Kessler (Jördis Triebel) verhört Abiturient Erik (Jonas Dassler) in Stalinstad­t.
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