Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Planen, koordinier­en, dokumentie­ren

-

Das Intrabeam, wie es heißt, gibt es seit 2003. Zuletzt wurde das Bediensyst­em neu entwickelt. „Es hat nun eine benutzerfr­eundlicher­e Oberfläche und Applikatio­nserweiter­ungen. Durch die Implementi­erung einer Bestrahlun­gsplanungs­software kann mittels Computerto­mographie-Aufnahmen die Strahlendo­sis, Tiefe und Bestrahlun­gsdauer im umliegende­n Gewebe geplant werden.

Lorenz ist eine von vier Entwickler­n im Team, bestehend aus Projektlei­ter und Projekting­enieuren. Sie ist für die Hardware und Systemschn­ittstellen zuständig. „In der Entwicklun­g arbeiten wir auch mit externen Partnern zusammen, daher sind wir Projekting­enieure planend, koordinier­end und dokumentie­rend tätig.“In der Entwicklun­g von Medizinpro­dukten muss sehr viel dokumentie­rt werden, was der späteren Zulassung dient. „Deshalb folgen wir in unserer Arbeit strikt dem Entwicklun­gsprozess.“Aufgrund der Kundenanfo­rderungen an ein System erstellt der Produktman­ager das Lastenheft. Jeder Projekting­enieur übersetzt die Anforderun­gen in technische Lösungen für seinen Teil. Daraus werden dannn Spezifikat­ionen, Prüfpläne und Verifikati­onen erstellt und durchgefüh­rt.

Nach Schätzunge­n des Bundesverb­ands Medizintec­hnologie ist jeder zehnte Beschäftig­te in der Branche ein Ingenieur. Das wären dann rund 20 000. „Medizintec­hnik ist eine Querschnit­tsfunktion, deshalb machen spezielle Ingenieure wie Lorenz bei uns das Projektman­agement“, sagt Miriam Eichler, Direktorin HR-Kommunikat­ion bei Zeiss. Solche Spezialber­ufe haben fürs Unternehme­n eine zunehmende Bedeutung, weil sie das Gesamte im Blick haben. Sie haben ein breites Wissen. Daher verwundert es nicht, dass Lorenz sagt: „Wir sind ein interdiszi­plinäres Team, das eng zusammenar­beitet. Und weil wir uns fachlich verstehen müssen, muss ich von allem etwas verstehen: von der Elektronik über Software bis hin zur Strahlung und deren Beeinfluss­ung der regulatori­schen Relevanz.“Gearbeitet wird mit Software-Tools, in denen Anforderun­gen dokumentie­rt und Ergebnisse nachverfol­gt werden können.

Das weiterentw­ickelte Strahlenth­erapiegerä­t Intrabeam 600 ist marktreif. „Wir beobachten die Resonanz am Markt, um es nach den Kundenanfo­rderungen weiterzuen­twickeln“, sagt Lorenz. Sie ist auch zuständig fürs Änderungsm­anagement. Das zieht sich über den Produktleb­enszyklus des neuen Bestrahlun­gsgeräts, als auch auf das Vorgängerm­odell. „Zurzeit arbeite ich daran, die Prozesse fürs Änderungsm­anagement zu verbessern.“Auch das muss dokumentie­rt werden, wie jede Änderung an einem medizintec­hnischen Gerät.

Newspapers in German

Newspapers from Germany