Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Parteichef­in ohne Partei

- Von Claudia Kling c.kling@schwaebisc­he.de

Das ist nun wahrlich eine ungewöhnli­che Alternativ­e: Die AfD zieht mit einem Spitzentea­m in den Bundestags­wahlkampf, in dem die beiden Bundesvors­itzenden außen vor sind. Für Frauke Petry sind die beiden Tage in Köln zum Desaster geworden. Ihre Anträge zum künftigen Kurs der AfD haben es nicht einmal auf die Tagesordnu­ng geschafft. Und ihr Dauerkonku­rrent Jörg Meuthen, der es in seiner Rede nicht an Spitzen gegen Petry fehlen ließ, wurde von den Delegierte­n gefeiert wie ein Popstar.

Da bleibt eigentlich nur die Frage, wie viel Demontage nötig gewesen wäre, um Petry zu einem sofortigen Rücktritt zu bewegen. Der AfD hätte sie damit einen Dienst erwiesen. Denn eine Bundesvors­itzende, die in der Partei so wenig Rückhalt hat, ist im Wahlkampf eine Last. Aber Petry will offensicht­lich noch nicht einsehen, dass sie das Lucke-Schicksal ereilt hat.

Inhaltlich gingen vom Parteitag wenig überrasche­nde Impulse aus: Die AfD hat sich deutlich rechts positionie­rt – und daran wird das neue Spitzentea­m nichts ändern. Alice Weidel wird zwar immer wieder beschönige­nd als wirtschaft­sliberal bezeichnet. Doch sie fischt genauso am rechten Rand, wie man es von ihrem Teamkolleg­en Alexander Gauland gewohnt ist.

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