Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Rutenfest: Glückshafen kann am gewohnten Platz bleiben
Verlegung des Gewinnstands doch nicht nötig – Der Grund sind sinkende Schülerzahlen
- Die Ravensburger Kuppelnauschule erhält nun doch keine Container (sogenannte Raummodule), um außerhalb des Gebäudes weitere Schulklassen unterzubringen. Darüber freut sich besonders die Rutenfestkommission, hätten doch die Container den Glückshafen verdrängt. Und ein Ersatzstandort war nicht zu finden.
Ursprünglich war geplant, zusätzliche Raummodule an der Turnhallenseite der Kuppelnauschule aufzustellen, um weitere Schulkassen unterzubringen. Dies geschieht nun doch nicht. „Die Gemeinschaftschule Kuppelnau hat für das neue Schuljahr 19 Anmeldungen und damit nur eine Eingangsklasse; die Zahl der Schüler in den Vorbereitungsklassen geht zurück, so dass es hier eine Klasse weniger geben wird“, berichtet Ute Beutel von der Ravensburger Stadtverwaltung auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Zudem werde die Grundschule im neuen Schuljahr eine Klasse weniger haben, da drei vierte Klassen abgehen und nur zwei erste Klassen dazukommen. Ute Beutel: „Aus diesen Gründen werden für das neue Schuljahr wieder Räume im Schulhaus frei, sodass auf die Schaffung von zusätzlichen Räumen über Raummodule für das neue Schuljahr verzichtet werden kann.“Die Stadt spart dadurch rund 200 000 Euro.
Hocherfreut über diese Entwicklung ist Dieter Graf, Vorsitzender der Rutenfestkommission. Denn durch den Verzicht auf Container kann der Glückshafen, an dem die Kommission am Rutenfest Lose verkauft, an seinem gewohnten Standort bleiben. Der Glückshafen ist für die Veranstalter des Rutenfests eine bedeutende Einnahmequelle, Dieter Graf bezifferte die Einnahmen in der Vergangenheit auf 30 000 bis 50 000 Euro pro Jahr.
Problematisch war, dass es am Platz der Familie (dem Gelände rund um die Kuppelnauschule) am Rutenfest keinen alternativen Standort für den Glückshafen gegeben hätte. Der Stand ist 20 Meter lang und fünf Meter tief und benötigt damit eine Fläche, die auf diesem Areal am Rutenfest nicht vorhanden ist.
Zuletzt hatte alles auf einen Kompromiss hingedeutet. Die Stadt schlug während des Rutenfests eine Kombinutzung an. Die Raummodule der Schule sollten einfach als Lagerfläche für die Gewinne des Glückshafens dienen, die Gewinnausgabe über einen eigenen Stand direkt vor dem Container erfolgen. Diese Idee scheiterte aber an den Böden der Raummodule: Sie sind nicht stark genug für die Einlagerung der mitunter sehr schweren und sperrigen Gewinne. Dieter Graf: „Da wäre der Boden glatt durchgebrochen.“