Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Heinz-Christian Strache, Kandidat der FPÖ
Heinz-Christian Strache, 48, spielte diesmal eine ungewohnte Rolle: Die Wahlschlacht zwischen Kern und Kurz ums Kanzleramt machte den Chef der rechten FPÖ zum Nebendarsteller. Er selbst sieht sich vom Rebellen zum Staatsmann gereift. Nach zwölf Jahren Parteichef wird von Jörg Haiders politischem Erben erwartet, die FPÖ wieder an die Futtertröge der Macht zu führen. „Wir sind die einzige Alternative gegen die rot-schwarze Dauerkoalition“, sagt Strache. In jungen Jahren hat er sich im neonazistischen Milieu herumgetrieben. Heute ist er Chef einer Partei, die Teil der antieuropäischen RechtsradikalenBewegung ist, welche die repräsentative Demokratie abschaffen und durch eine plebiszitäre „Wir sind das Volk“-Autokratie ersetzen will. In Wien geboren, wurde er früh in ein Internat gesteckt, die alleinerziehende Mutter musste arbeiten, seinen Vater kannte er kaum. Seine politische Karriere verdankt der gelernte Zahntechniker maßgeblich Haider, mit dem er später brach. (gru)