Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Moderne und vernetzte Systeme ersparen in der Landwirtschaft viel Energie
Gute Resonanz beim zweiten Energieeffizienztisch im Bürgerbahnhof
LEUTKIRCH (sz) - Über 30 Landwirte aus dem Allgäu und Oberschwaben waren am Samstagnachmittag der Einladung des Leutkircher Energiebündnisses und des Maschinenrings Württembergisches Allgäu gefolgt, um sich im Saal des Bürgerbahnhofes über aktuelle Möglichkeiten zur Energieersparnis in ihren Höfen zu informieren.
Einen weiten Bogen hierzu schlug der Geschäftsführer und Energieberater Berthold König mit der Frage: „Wo kann man heute noch sparen ?“Dank der niedrigen Zinsen lassen sich nach seinem Vortrag mit eindrucksvollen Bildern und reellen Zahlenbeispielen optimierende Investitionen bei der Photovoltaik, Dämmung, Heizung und Kühlung, bei Sonnenkollektoren, Pumptechnik, Belüftung sowie Beleuchtung mit LED-Technik tätigen, die sich oft nach kurzer Zeit schon amortisieren.
Auch allein die richtige Wahl bei den Strom-Tarifen und ein Energiemanagement zur Vermeidung von Verbrauchsspitzen lassen bares Geld einsparen. Zudem gelte grundsätzlich beim Maschinenpark eines Hofes: „So leicht wie möglich und so schwer wie nötig“. Für den Referenten ist damit abschließend klar: Bei kluger Beratung und der Nutzung von Fördermitteln könne man „dann leicht einmal im Jahr gratis in den Urlaub gehen“.
Mit „Brunnenanlagen in der Landwirtschaft“sprach dann Alois Jäger ein spezielles Thema an, das er mit konkreten Beispielen in Bildern veranschaulichte. Die Genehmigung durch das Landratsamt vorausgesetzt lasse ein gut geplanter und fachmännisch angelegter Brunnen in der richtigen Größe und bei der Verwendung des Wassers auch für die Milch-Vorkühlung „die Kosten bereits in wenigen Jahren wieder einfahren“.
Komplizierter wurde es aber dann beim Vortrag von Franz Scherzinger über Speichermöglichkeiten für Strom aus Photovoltaik-Anlagen für den Eigenverbrauch. Aus der Sicht des Gesellschafters einer Solartechnikfirma rechnet es sich nicht, den selbst gewonnenen Strom komplett in teuren Groß-Akkus zu speichern, zumal deren Kapazität meist für den Betrieb dann doch nicht reiche. Günstiger sei dagegen einen Mix von einem eigenen kleineren Speicher und der vertraglichen „Lagerung des überschüssigen Stromes in der ‚Cloud‘ eines Energieunternehmens“, der dann bei Bedarf wieder genutzt werden kann.