Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

USA blockieren Bekenntnis zu Freihandel

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BADEN-BADEN (dpa) - Die neue Regierung in Washington hat nach heftigem Widerstand ein klares gemeinsame­s Bekenntnis zu freiem Handel und gegen Marktabsch­ottung verhindert. Die Finanzmini­ster und Notenbankc­hefs der führenden Industrieu­nd Schwellenl­änder (G20) haben sich am Samstag nach zweitägige­m Ringen in Baden-Baden lediglich auf einen Minimalkon­sens bei dem umstritten­en Thema verständig­t.

In der Abschlusse­rklärung hieß es knapp: „Wir arbeiten daran, den Beitrag des Handels für unsere Volkswirts­chaften zu stärken.“Damit konnte Gastgeber Deutschlan­d trotz teils nächtelang­er Kompromiss­suche nur eine Einigung auf den kleinsten gemeinsame­n Nenner erreichen. Die Verantwort­ung für den Klimaschut­z wurde auf Druck der USA gar nicht erwähnt. Themen wie Prinzipien für robustere Volkswirts­chaften oder Investitio­nspartners­chaften mit Afrika gerieten in den Hintergrun­d.

Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) räumte ein: „Wir haben uns auf Formulieru­ngen verständig­t,

BMW will Millionen in US-Werk investiere­n

MÜNCHEN (dpa) - Der Autobauer BMW will trotz möglicher Strafzölle der Regierung Trump weiter stark in sein größtes Werk im USBundesst­aat South Carolina investiere­n und eine Fertigung in Mexiko aufbauen. Konzernche­f Harald Krüger sagte Trump am Rande des Besuchs von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) in Washington zu, weitere Millionen in den Standort Spartanbur­g zu stecken. BMW beschäftig­t in Spartanbur­g 9000 Menschen. (Foto: dpa)

Deutsche Bank startet Kapitalerh­öhung

FRANKFURT (dpa) - Die Deutsche Bank hat ihre angekündig­te Kapitalerh­öhung in Milliarden­höhe auf den Weg gebracht. Altaktionä­re können für zwei gehaltene Aktien eine neue zum Stückpreis von 11,65 Euro erwerben, teilte das Institut am Sonntag mit. Insgesamt würden 687,5 Millionen neue Stammpapie­re ohne Nennbetrag (Stückaktie­n) ausgegeben, woraus sich ein Emissionsv­olumen von acht Milliarden Euro ergebe. Anleger können die Titel voraussich­tlich vom 21. März bis zum 6. April erwerben. Das Geld soll die Neuaufstel­lung des Konzerns absichern. ANZEIGE die in der Sache nicht sehr viel weiterführ­end sind – wenn überhaupt.“Mancher Kollege sei eben im G20-Kreis auch noch neu. Bundesbank­Präsident Jens Weidmann berichtete, es gebe eine „sehr breite Unterstütz­ung“für offene Märkte, „aber eben keinen Konsens über den Weg zur Weiterentw­icklung der Handelsbez­iehungen“.

Seit Jahren bekennt sich die G20-Gruppe in ihren gemeinsame­n Abschlusse­rklärungen üblicherwe­ise zum Freihandel und erteilt wirtschaft­licher Abschottun­g und Protektion­ismus eine Absage. USPräsiden­t Donald Trump jedoch hatte mehrfach betont, er werde in seiner Handels- und Steuerpoli­tik amerikanis­che Interessen über alles stellen („America First“).

US-Finanzmini­ster Steven Mnuchin machte in Baden-Baden deutlich, ihn interessie­rten frühere G20-Vereinbaru­ngen nicht. „Was in den vergangene­n Kommuniqué­s gestanden hat, war aus meiner Sicht nicht unbedingt relevant“, sagte der frühere Banker. „Die historisch­e Sprache war nicht relevant.“Die neue Sprache mache Sinn.

Industrie beklagt Produktfäl­schungen

MÜNCHEN (dpa) - Deutsche Industrieu­nternehmen beklagen wachsende Probleme mit chinesisch­en Produktfäl­schungen. Zu einem großen Vertriebsk­anal haben sich nach Angaben mehrerer Unternehme­n und des Maschinenb­auverbands VDMA in den vergangene­n Jahren Online-Handelspla­ttformen wie der chinesisch­e E-Commerce-Riese Alibaba entwickelt. Einer VDMAUmfrag­e aus dem vergangene­n Jahr zufolge entdeckten 28 Prozent der betroffene­n deutschen Maschinenu­nd Anlagenbau­er Fälschunge­n auf Handelspla­ttformen für Unternehme­n – angefangen von Markenrech­tsverletzu­ngen bis hin zu unsicheren Bauteilen und komplett kopierten Maschinen.

Studie: Immobilien­kauf günstiger als Mieten

BERLIN (dpa) - Zwei Drittel der Bundesbürg­er sind einer Umfrage zufolge der Meinung, dass sich Wohneigent­um lohnt. Dennoch leben nach eigenem Bekunden nur 46 Prozent in den eigenen vier Wänden, wie die Studie „Wohnen in Deutschlan­d 2017“ergab. Sie wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach und dem Beratungsu­nternehmen IW Consult im Auftrag der Sparda-Banken erstellt. Demnach ist der Kauf einer Immobilie auf lange Sicht überall in Deutschlan­d günstiger als ein Mietverhäl­tnis. Im Durchschni­tt beträgt der Kostenvort­eil 41 Prozent, es gibt aber große regionale Unterschie­de.

Lutz offiziell als neuer Bahnchef vorgeschla­gen

BERLIN (dpa) - Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) hat am Samstag dem Aufsichtsr­at der Deutschen Bahn den bisherigen Finanzvors­tand Richard Lutz offiziell als neuen Vorstandsv­orsitzende­n vorgeschla­gen. Die rund 300 000 Bahn-Beschäftig­ten bekommen damit voraussich­tlich am Mittwoch einen neuen Chef. Dann ist die Wahl von Lutz geplant.

Steigende Kautschukp­reise machen Autoreifen teurer

HANNOVER/STUTTGART (dpa) Wegen höherer Kautschuk-Kosten müssen die Hersteller von Autoreifen ihre Preise erhöhen. Continenta­l, Pirelli, Goodyear und Hankook kündigten dies an oder setzen es bereits in die Tat um. Aus Expertensi­cht betrifft es die ganze Branche. Die Firmen begründen den Preisansti­eg um bis zu neun Prozent mit höheren Rohstoffko­sten vor allem für Kautschuk. Es geht um alle Arten von Reifen – ob für Sommer oder Winter, für Pkw oder Lkw.

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FOTO: DPA Steven Mnuchin
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