Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Regio-Airport braucht Geschäftsführer
Boris Kraft verlängert seinen Vertrag nicht und kehrt ganz ins Landratsamt zurück
- Die Betreibergesellschaft des Regio-Airports Mengen sucht zum 1. Juli einen neuen Geschäftsführer. Boris Kraft hat seinen Vertrag als Geschäftsführer nicht verlängert und kehrt zu 100 Prozent in die Finanzverwaltung des Landkreises zurück. Bewerbungen werden noch bis Ende März angenommen.
„Ich habe die Arbeit auf dem Flugplatz gern gemacht, aber ich bin ein Verwaltungsmensch und wollte ganz in diesen Bereich zurück“, begründet Boris Kraft seine Entscheidung. Als er die Stelle des Geschäftsführers, die als Teilzeitstelle mit 50 Prozent geführt wird, im Juli 2015 angetreten ist, war sein Vertrag auf zwei Jahre befristet. Für die Tätigkeit beim RegioAirport wurde er vom Landratsamt freigestellt, in dem er dann nur noch zu 50 Prozent als stellvertretender Fachbereichsleiter Finanzen arbeitete. Diese Stelle wird er ab Juli wieder zu 100 Prozent ausfüllen.
In seiner Zeit als Geschäftsführer habe er vor allem daran gearbeitet, den Investitionsstau auf dem Platz abzuarbeiten. „Wir haben viele Kleinigkeiten erledigt“, sagt er. Dazu hätte auch gehört, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen. „Ich bin froh, dass wir mit der Familie La Spina neue Gastronomen gefunden haben“, sagt er. Viele Gespräche habe er außerdem mit potenziellen Investoren geführt. So soll in diesem Jahr der Hangar für eine Million Euro gebaut werden, den der Unternehmer Stefan Auer mit seiner Lebens- und Geschäftspartnerin Ute Krey im vergangenen Jahr vorgestellt hat. Weitere Projekte seien noch in der Schwebe, da müsse ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin anknüpfen. Die Ansiedlung weiterer flugzeugtechnischer Betriebe und den Neubau einer Werkstatt nennt auch Sabine Stark, Pressesprecherin des Landratsamts, als die wichtigsten Aufgaben für einen neuen Geschäftsführer.
Verhandlungsgeschick erwünscht
Boris Kraft konnte bei seiner Arbeit am Flugplatz davon profitieren, dass er im Landratsamt für das Beteiligungsmanagement verantwortlich ist und damit auch mit den Gegebenheiten des Regio Airports schon gut vertraut gewesen sei. „Je nach dem, aus welchem Bereich ein neuer Geschäftsführer kommt, wird die Einarbeitungszeit kürzer oder länger dauern“, sagt er.
Laut Stellenausschreibung muss der künftige Geschäftsführer kein Verwaltungsmensch wie Kraft sein. Gewünscht sind „Kenntnisse im kaufmännischen Bereich und in der Personalführung sowie die Befähigung zum Flugleiter. Erfahrungen in der Luftfahrt, technisches Verständnis sowie ein hohes Maß an Verhandlungsgeschick und Kommunikationsfähigkeit.“Dadurch, dass die Stelle eine 50-Prozent-Stelle ist, ließe sie etwa auch selbstständigen Unternehmern noch Zeit für das eigene Geschäft.
Ob schon Bewerbungen eingegangen sind, wollte Pressesprecherin Sabine Stark nicht verraten. Sie vertröstete auf das Bewerbungsende am 31. März.