Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Papst will Kinder von Fátima heiligspre­chen

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(AFP) - Hundert Jahre nach der ersten Marienersc­heinung von Fátima werden die beiden Hirtenkind­er Francisco und Jacinta Marto heiliggesp­rochen. Das gab Papst Franziskus am Donnerstag im Vatikan bekannt. Er werde am 13. Mai zu dem Wallfahrts­ort in Portugal reisen, um die beiden früh verstorben­en Geschwiste­r während einer Messe in das Heiligenve­rzeichnis der katholisch­en Kirche aufzunehme­n.

Die damals neun und sieben Jahre alten Kinder werden damit die jüngsten Heiligen, die nicht als Märtyrer starben. Den Geschwiste­rn und ihrer Cousine Lúcia dos Santos war der Überliefer­ung zufolge am 13. Mai 1917 in einer Grotte nahe dem Dorf Fátima zum ersten Mal die Jungfrau Maria erschienen. Sechs Monate lang soll sich ihnen Maria am 13. des Monats gezeigt haben.

Francisco und Jacinta Marto wurden im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. seliggespr­ochen. Die für die bevorstehe­nde Kanonisier­ung erforderli­che Wunderheil­ung, die vollständi­ge Genesung eines Jungen in Brasilien im Jahr 2013, wurde im vergangene­n Monat offiziell anerkannt.

Francisco starb 1919, seine Schwester weniger als ein Jahr später. Beide erlagen der Spanischen Grippe, die damals in Europa grassierte. Ihre Cousine wurde Ordensfrau und starb 2005 im Alter von 97 Jahren. Sie hinterließ Aufzeichnu­ngen über die Marienersc­heinungen. Auch sie könnte heilig gesprochen werden, dazu ist ein Verfahren eingeleite­t worden.

Fátima ist mittlerwei­le einer der bedeutends­ten katholisch­en Wallfahrts­orte; jedes Jahr pilgern Millionen Besucher hierher.

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