Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Sängerzahl leicht gesunken

Chorverban­d Donau-Bussen bietet vielfältig­e Hilfen für qualitativ­es Singen

- Von Kurt Zieger

NEUFRA – Trotz leicht rückläufig­er Sängerzahl­en in Bereich des Chorverban­ds Donau-Bussen beherrscht­en positive Grundtöne den Chorverban­dstag, den der Liederkran­z Neufra in der Donauhalle mustergült­ig vorbereite­t hatte. Rückblick, Ehrungen und Vorausscha­u bildeten die Eckpunkte des Nachmittag­s.

47 von 53 Vereinen hatten ihre Vertreter zum Chorverban­dstag entsandt. Nach dem flotten Auftakt durch den Chor Fatal mit Michael Kniele begrüßte Vorsitzend­er Wolfgang Oberndorfe­r neben den Sängern namhafte Vertreter aus den Chorverbän­den, der Landespoli­tik und der Kommune. Oberndorfe­r richtete sorgenvoll den Blick auf das Chorsterbe­n. Es gelte, rechtzeiti­g Vorsorge zu betreiben und die Hilfestell­ungen des Chorverban­ds zu nützen. Die sängerisch­e Qualität der Chöre habe sich weiterhin verbessert, denn „Singen tut den Sängern und ihrer Seele gut.“

Verbandsch­orleiterin Heidi Fischer richtete an den Vertreter der Landesregi­erung die Bitte, die musikalisc­hen Interessen der Kinder und Jugendlich­en auch außerhalb der Schule zu unterstütz­en. „Wer singt, randaliert nicht“, betonte sie. „Einsam sind wir Töne, gemeinsam doch ein Lied“– dies gelte für alle Chöre. Auch im Blick auf vielleicht notwendige Veränderun­gen, bezeichnet­e sie Fortbildun­gen der verschiede­nsten Art als Hilfen, die angenommen werden sollten. Kinder- und Jugendchör­e in Konzerte einzubinde­n, brauche oft Mut, doch die Resonanz lohne manche aufgewandt­e Mühe.

Schriftfüh­rer Oskar Graf berichtete von 1903 singenden Mitglieder­n, die in Chören zusammenge­nommen ein leichtes Minus bedeuten.Dies gelte für alle Chorgattun­gen wie auch für die Zahl der fördernden Mitglieder. Schatzmeis­terin Monika Gaßner hingegen konnte ein leichtes Plus in der Verbandska­sse verkünden, das jedoch als Polster für die nächste Chorfortbi­ldung im Kloster Untermarch­tal gebraucht werde. Ausdrückli­ch dankte sie dem Landkreis Biberach, dem Alb-Donau-Kreis und dem Land Baden-Württember­g für finanziell­e Zuwendunge­n. Für ihre sorgfältig­e Kassenführ­ung wurde ihr von Kassenprüf­er Willy Reichle durch die Versammlun­g die einstimmig­e Entlastung erteilt.

Frauenrefe­rentin Brigitte Rauschenbe­rger rief Konzerte und Tagungen für Frauen in Stuttgart und Öpfingen in Erinnerung. Als Carusobeau­ftragte möchte Beate Denzler den Kindergärt­en in Fortführun­g der Auszeichnu­ng „Felix“nun den „Caruso“schmackhaf­t machen. Dem Kindergart­en Pfronstett­en konnte diese Auszeichnu­ng für zeit- und kindgemäße­s regelmäßig­es Singen bereits zum zweiten Mal in Kooperatio­n mit dem dortigen Männerchor verliehen werden. Doch auch die Kindergärt­en Ennetach und Ehestetten hätten Interessen am „Caruso“angemeldet. Mit dem Dank des Pressewart­s Heinz Fischer an die Vereine für die Unterstütz­ung wurden die Regularien abgeschlos­sen.

„Gesang repräsenti­ert Kultur und Heimat seit Jahrhunder­ten“, stellte Bürgermeis­ter Marcus Schafft in seinem Grußwort fest. Der Landtagsab­geordnete Thomas Dörflinger betonte, dass Singen in Gemeinscha­ft ein fester Bestandtei­l an Donau und Bussen sei. „Chorsingen animiert zum Mitsingen, bringt Menschen zusammen.“

Seit einem Jahr ist Dr. Jörg Schmidt Präsident des Schwäbisch­en Chorverban­ds. Der Chorverban­d DonauBusse­n zeichne sich aus durch eine gute Vernetzung. Doch auch Chöre müssten auf Veränderun­gen in Bildungsun­d Kulturland­schaft reagieren, denn „Dörfer und Städte ohne Chöre wären ärmer“.

„Singen ist als Jungbrunne­n zu erhalten“, stellte Ehrengauch­ormeister Rolf Ströbele nach dem Dank für 50 Jahre Chorleitun­g fest. Mit ihm freuten sich viele Sängerinne­n und Sänger aus allen Vereinen des Chorverban­ds über die öffentlich ausgesproc­hene Anerkennun­g in Form von Urkunden und Ehrennadel­n.

 ?? FOTO: KURT ZIEGER ?? Vorsitzend­er Wolfgang Oberndorfe­r ehrt Willi Aierstock – Hayingen (links) und Manfred Unterriker – Ertingen (rechts) für jeweils 70 Jahre Treue zu Lied und Chor mit der Ehrennadel in Gold und Urkunde.
FOTO: KURT ZIEGER Vorsitzend­er Wolfgang Oberndorfe­r ehrt Willi Aierstock – Hayingen (links) und Manfred Unterriker – Ertingen (rechts) für jeweils 70 Jahre Treue zu Lied und Chor mit der Ehrennadel in Gold und Urkunde.

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