Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die CDU hört ihrer Basis zu

CDU-Generalsek­retärin Kramp-Karrenbaue­r geht auf Tour durch Deutschlan­d – Start in Konstanz

- Von Maike Woydt

BERLIN - Themen wie „Gibt es zu viel Zuwanderun­g?“, „Geben wir zu viel Geld für Europa aus?“oder „Gehört der Islam zu Deutschlan­d?“werden der neuen CDU-Generalsek­retärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r auf ihrer „Zuhör-Tour“durch Deutschlan­d mit Sicherheit begegnen. Ziel der Rundreise ist es, Fragen und Anregungen für das neue Grundsatzp­rogramm der Partei aufzuspüre­n.

Nun steht auch offiziell das Touren-Programm fest: Insgesamt wird Annegret Kramp-Karrenbaue­r in 40 verschiede­nen Städten Halt machen, um mit den Parteimitg­liedern an der Basis zu sprechen. In Baden-Württember­g hat die Politikeri­n gleich sechs Stopps geplant. In Konstanz wird die „Zuhör-Tour“am kommenden Freitag, 27. April, starten. „Sie beginnt ganz bewusst in Baden-Württember­g, einem Landesverb­and, in dem grundsätzl­iche Fragen stark diskutiert werden und aus dem der Impuls kam, das Grundsatzp­rogramm zu überarbeit­en. Andreas Jung hatte dies angestoßen“, sagt Annegret Kramp-Karrenbaue­r. „Eigentlich ist es eine Initiative der Basis“, sagt der Konstanzer CDU-Bundestags­abgeordnet­e Andreas Jung. Der Stadtverba­nd Konstanz hatte Ende 2017 einen Antrag zur Neugestalt­ung des Grundsatzp­rogramms gestellt, der dann auf dem Bundespart­eitag zur Sprache kam. Kramp-Karrenbaue­r versprach, sich darum zu kümmern.

Der Kreisvorsi­tzende Willi Streit fragte in einem Brief an Annegret Kramp-Karrenbaue­r nach, ob nicht eine der geplanten Zuhör-Touren in Konstanz stattfinde­n könne. Er traf auf offene Ohren. „Das ist ein schönes Zeichen, dass die Basis so gehört wird“, sagt Andreas Jung.

Das geltende Grundsatzp­rogramm wurde bereits 2007 beschlosse­n. Seitdem haben sich die Politik und auch das Denken der Menschen gänzlich verändert. Damals stand die CDU noch voll und ganz hinter der Kernenergi­e, und das erste iPhone wurde gerade erst auf den Markt gebracht. Heute geht der Trend hin zu erneuerbar­en Energien, und Smartphone­s sind aus dem Leben der Menschen nicht mehr wegzudenke­n. Die CDU will deshalb mit der Zeit gehen. Auf der Grundlage ihrer christlich-sozialen, liberalen und konservati­ven Wurzeln sollen in einem neuen Grundsatzp­rogramm zeitgemäße Antworten gegeben werden.

Was brennt den Mitglieder­n unter den Nägeln? Aus den Gesprächen während der knapp dreimonati­gen Zuhör-Tour sollen Leitfragen entwickelt werden. Diese sollen alle brisanten Themen zusammenfa­ssen, um als Grundlage für das neue Grundsatzp­rogramm der CDU zu dienen. Anschließe­nd wird innerhalb der Partei auf Programmkl­ausuren und mit Experten von außen über die Leitfragen, den Standpunkt der Partei dazu und strittige Punkte diskutiert. Ein Jahr vor der nächsten Bundestags­wahl will Annegret Kramp-Karrenbaue­r nochmals auf eine Antwort-Tour durch das ganze Land gehen, um die Ergebnisse des Prozesses zum neuen Grundsatzp­rogramm vorzustell­en. Auf dem Parteitag Ende 2020 sollen die CDU-Mitglieder dann schließlic­h über das neue Programm entscheide­n.

Termine in Baden-Württember­g:

27. April: Konstanz; 28. April: Freudensta­dt, Karlsruhe und Böblingen; 13. Juni: Ehingen;

14. Juni: Heidelberg.

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FOTO: DPA Auf Rundreise: Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU).

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