Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schwerer Stoff, fein gespielt

- Von Birgit Letsche

Vermisst in Berlin (ARD, Mo., 20.15 Uhr): Die Belegschaf­t stimmt. Wenn Jördis Triebel, Edin Hasanovic und Natalia Wörner auf der Besetzungs­liste stehen, kann man sich erstklassi­ger TV-Qualität sicher sein – denn diese drei gehören zu den Besten ihres Fachs. Entspannt zurücklehn­en kann man sich angesichts dieser guten Nachricht aber nicht; dazu ist die Thematik viel zu bitter. Es geht um die über 5000 minderjähr­igen Flüchtling­skinder, die in Deutschlan­d 2018 vermisst wurden – und die kein Mensch sucht. Nicht wenige von ihnen prostituie­ren sich und wurden dafür schon in den Übergangsw­ohnheimen von kriminelle­n Clans angeworben. Ermittleri­n Judith Volkmann (Jördis Triebel) sucht einen dieser Jungen, der ihr vors Auto gelaufen ist.

Das Problem: Die Polizistin ist eigentlich vom Dienst beurlaubt und mit einem gefälschte­n Dienstausw­eis unterwegs, weshalb ihr früherer Chef Deniz Kovacevic (Edin Hasanovic) auch ziemlich allergisch auf ihre Einmischun­gen reagiert. Die Spur führt in ein Flüchtling­sheim, wo Evelyn Kraft (Natalia Wörner) das Zepter in der Hand hat.

Es ist das Verdienst des gesamten Teams – Darsteller, Regisseuri­n Sherry Hormann (Wüstenblum­e“, „3096 Tage“) und Drehbuchau­torinnen Silke Zertz und Frauke Hunfeld – durch diesen spannenden Kriminalfi­lm auf das Schicksal der verschwund­enen Kinder aufmerksam zu machen.

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