Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Balingen-Weilstetten feiert elften Erfolg in Serie
Handball, 2. Bundesliga: HSV Hamburg - HBW Balingen-Weilstetten 23:28 (13:15)
BALINGEN/HAMBURG (hmü) - Der HBW Balingen-Weilstetten ist erfolgreich in die (Rest-)Rückrunde gestartet. Mit einem 28:23 (Halbzeit: 15:13) siegten die „Gallier von der Alb“in Hamburg beim HSV am Sonntagnachmittag in der ausverkauften Sporthalle Hamburg und erkämpften sich zwei weitere Punkte für das Unternehmen Aufstieg. Balingen-Weilstetten baute seine Serie damit auf jetzt elf Siege in Folge aus. Nach einer guten ersten Halbzeit geriet in der zweiten Hälfte zwar etwas Sand ins Getriebe, aber mit einer starken Willensleistung machte die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle einen kurzfristigen Rückstand wieder wett und siegte am Ende verdient. Einen gelungenen Einstand feierte Neuzugang Vladimir Božic. Der Torhüter entschärfte unter anderen zwei Siebenmeter.
HBW-Trainer Jens Bürkle hatte zurecht davor gewarnt, den HSV Hamburg auf die leichte Schulter zu nehmen. Der etwas andere Aufsteiger, der mit viel Ambitionen in die Saison gestartet ist, stellte von Beginn an unter Beweis, dass er sich vor dem Tabellenführer nicht verstecken wollte. Ohne langes Abtasten legten beide Mannschaften sehr zielstrebig los und nach der schnellen 2:0-Führung der Balinger schlugen die Hausherren zurück. Der Tabellenführer verteidigte zwar seinen Vorsprung, aber der als Underdog in die Partie gestartete Aufsteiger von der Alster verlangte Balingen alles ab. Mit einer genauso unangenehmen wie offensiven und aggressiven Abwehr gelang es den Hamburgern immer wieder, Sand ins Balinger Angriffsgetriebe zu streuen. Trotzdem schaffte es Lukas Saueressig auf der Rückraummitte immer wieder, seine Mitspieler in gute Positionen zu bringen. Nach dem dritten Treffer von René Zobel führte der HBW mit 9:6 (12.).
Nur eine Spielminute später schickte Trainer Jens Bürkle, bei einem Strafwurf, zum ersten Mal seinen Torhüter-Neuzugang Vladimir Božic auf die Platte. Der bedankte sich prompt und parierte den Strafwurf. Auf der Gegenseite scheiterte Zobel am Hamburger Torhüter. Statt einer Vier-Tore-Führung waren es nach einem erfolgreichen HSV-Tempogegenstoß nur noch zwei. Nach einem Abspielfehler im Angriff verkürzten die Hamburger auf 8:9. Es blieb eine enge und spannende Kiste, weil die Balinger immer wieder gute Chancen nicht nutzten und die Abwehr einige Male zu passiv war. Nach einem direkt verwandelten Einwurf von Routinier Stefan Schröder, der nach einer Parade von Torhüter Božic am schnellsten reagierte und den Ball mit dem Pausenpfiff im Netz versenkte, ging es mit einer 15:13Führung für den HBW in die Kabinen.
Führung wechselt nur kurz
Aus der Pause schienen die Balinger etwas wacher zurück zu kommen. Sie erhöhten durch Marcel Niemeyer auf 16:13. Aber ausgerechnet der Torschütze kassierte nur wenig später eine Zeitstrafe. Der HSV verkürzte auf 15:16 und nach einem Fehlwurf von Lukas Saueressig glich Hamburg aus - 16:16. Nicht genug damit, trotz Unterzahl ging der Aufsteiger in Führung. Die mehr als 5000 Zuschauer waren wach, der Außenseiter witterte seine Chance. Doch Balingen blieb gelassen. „Da hat die Mannschaft Ruhe gezeigt und Stärke bewiesen“, lobte Chef-Coach Bürkle die Moral seiner Mannschaft, die mit einem 5:0-Lauf die Halle wieder ruhigstellte. Nach dem 24:20 durch Gregor Thomann (52.) übernahmen die mitgereisten HBW-Fans das Kommando. Die Hamburger konnten nach einer Auszeit und einer ganz offensiven 4:2-Abwehr nochmals um zwei Treffer verkürzen, aber ein Rückhand-Traumanspiel von Jona Schoch auf den eingelaufenen Gregor Thomann, der vom Kreis das 27:23 für die Gäste erzielte (59.), zog dem HSV den Zahn. Den Schlusspunkt setzte Matti Flohr in seiner alten Heimat zum 28:23.