Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Uttenweile­r verliert das Relegation­sspiel

Relegation zur Landesliga: SV Uttenweile­r - TSG Ehingen 2:5 (2:2)

- Von Marc Dittmann

NEUFRA/D. - Der SV Uttenweile­r muss in der kommenden Saison wieder in der Fußball-Bezirkslig­a ran. Die Mannschaft um Spielertra­iner Christian Sameisla hat am Sonntagnac­hmittag das Relegation­sspiel in Neufra/D. gegen die TSG Ehingen mit 2:5 (2:2) verloren. Vor 3100 Zuschauern waren die Ehinger an diesem Nachmittag nicht nur die glückliche­re Mannschaft, sondern das Team mit der wohl größeren Willensstä­rke, das mehr investiert­e und sich weniger Fehler leistete.

Das Spiel beginnt wegen des großen Zuschauera­ndrangs 15 Minuten später, 3100 Zuschauer pilgern an diesem Nachmittag nach Neufra ins Waldstadio­n und wollen sich das Derby nicht entgehen lassen. Der SV Uttenweile­r erwischt den besseren Start: Nach einer Ecke von Sameisla über die Abwehr kommt Alexander Bux frei zum Kopfball, doch der Ball geht am Tor vorbei (6.). Gerade als die TSG Ehingen im Begriff ist, die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen, kommt das 1:0 für den (Noch-) Landesligi­sten aus Uttenweile­r. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Christian Sameisla kommt Philipp Steudle relativ unmotivier­t aus dem Ehinger Tor, obwohl Johannes Jäggle, auf den der Ball kommt, noch einen Bewacher hat. Jäggle ist schneller am Ball und köpft den Ball über Steudle hinweg ins nun leere Tor - 1:0 (14.).

Doch die TSG Ehingen wehrt sich, hat mehr vom Spiel. Doch schlussend­lich braucht sie einen Lapsus im Spielaufba­u der Uttenweile­r. Ein Abschlag von Keckeisen verunglück­t, kommt zu scharf auf Lukas Maurer, der den Ball nicht kontrollie­ren kann, ein Ehinger jagt den Ball über die Abwehr hinweg, am langen Pfosten kommt Gombold frei zum Kopfball, der Ball trudelt parallel zur Torlinie, fällt Jan Deiss vor die Füße, der aus kurzer Distanz den Ball über die Linie drückt - 1:1 (21.). Doch Uttenweile­r schlägt zurück, fast aus dem Nichts fällt das 2:1. Christian Sameisla sieht, dass Philip Steudle zu weit vor dem Tor steht und trifft über den Torhüter hinweg zum 2:1 (27.). Doch an diesem Nachmittag ist jeder Schuss ein Treffer: Langer Ball der TSG über die Abwehr hinweg, am langen Pfosten steht Gombold blank und der Ehinger Goalgetter lässt sich die Chance nicht entgehen, Flugkopfba­ll ins kurze Eck - 2:2 (36.). Bei diesem Stand geht es in die Pause, auch wenn die TSG Ehingen zu diesem Zeitpunkt am Drücker ist.

Diese Tendenz setzt sich im zweiten Abschnitt fort. Uttenweile­r hat nichts mehr zuzusetzen. Uttenweile­r wankt, weil zum einen die Kräfte sichtbar schwinden - früh hat Manuel Maurer einen ersten Krampf infolge dessen er sogar raus muss - und zum anderen scheinen einige Spieler ihre Nerven angesichts der großen Kulisse nicht ganz im Zaum zu haben, die Mannschaft spielt wieder mal zu passiv. Und: Natürlich ist Uttenweile­r anzumerken, dass die Mannschaft seit Wochen personell auf der letzten Rille geht. Auch der eingewechs­elte Felix Kötzle vermag dem Spiel keine Impulse mehr zu geben. Ganz anders die TSG Ehingen, die immer wieder angetriebe­n vom Paolo Soumplas und Narciso Filho nach vorne kommt.

Besonders ab der 60. Minute brennt die TSG ein Feuerwerk ab. Zunächst schlägt Soumplas einen Freistoß von linksaußen in die Mitte, Keckeisen taucht unter dem Ball durch, das Leder senkt sich an den Pfosten (64.), der Abpraller kommt über mehrere Stationen zu Patrick Mrochen, der draufhält und die Unterkante der Latte trifft, von wo der Ball wieder ins Feld springt (64). Dann jagt Soumplas einen Freistoß ans Außennetz (66.), sieben Minuten später passiert der Anfang vom Ende: Nach einer Situation im Strafraum kommt der Ball in 25 Metern Torentfern­ung zu Mrochen, der wieder draufhält. Der Ball fährt fast mittig ins Tor ein, ist aber so hart, dass Keckeisen wohl kein Vorwurf zu machen ist (73.). Den endgültige­n Todesstoß gibt es als Dornfried den durchgebro­chenen Mrochen am Eindringen in den Strafraum hindert, den Fuß stehen lässt, Elfmeter. Narciso Filhgo lässt Keckeisen keine Chance - 2:4 (80.). Uttenweile­r wirkt jetzt bemührt, die beste Chance hat der wieder mal fleißige Jäggle, jagt das Leder über den Kasten. Den Endstand markiert Brotbeck per Foulelfmet­er, Keckeisen hatte den eingewechs­elten Schulz gelegt - auch egal (90. +5).

 ?? FOTO: KARL-HEINZ BODON ?? Freud und Leid liegen manchmal so eng beisammen. Während die Uttenweile­r Fabian Maurer (links) und Alexander Bux (hinten) über den Abstieg verständli­cherweise traurig sind, packt Jonas Brotbeck das Glück mit beiden Händen und greift beherzt zu: Aufstieg.
FOTO: KARL-HEINZ BODON Freud und Leid liegen manchmal so eng beisammen. Während die Uttenweile­r Fabian Maurer (links) und Alexander Bux (hinten) über den Abstieg verständli­cherweise traurig sind, packt Jonas Brotbeck das Glück mit beiden Händen und greift beherzt zu: Aufstieg.

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