Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Einmal auf den Mond und wieder zurück
Die erste eigenständige Aufführung der Scheermer Singstörche macht Lust auf mehr
SCHEER - Hat nicht als Kind schon jeder einmal davon geträumt, auf den Mond zu fliegen und dort die Landschaft zu erkunden? Der Kinderchor „Scheermer Singstörche“hat dieses Abenteuer am Samstagnachmittag in Form eines kleinen Musicals wahr werden lassen. Die Premiere des Stücks „Klassenfahrt zum Mond“füllte den Saal im Gemeindehaus St. Antonius in Scheer bis auf wenige einzelne Plätze. Mit einem lang anhaltenden, lautstarken Applaus würdigten die Zuschauer die Leistung aller Beteiligten.
Am Anfang war alles nur ein Traum, doch ehe sich die Kinder umsehen konnten, war die Reise zum Mond auch schon beschlossene Sache. Die Eltern, gespielt von einigen Ablachschülern aus Mengen, hatten nämlich abgestimmt und die Reise mit der Mondrakete trotz einiger Bedenken („Gibt es da oben auch genug Essen für unsere Schützlinge?“) gebilligt.
Also machen sich die Schülerinnen kurzerhand gemeinsam auf den Weg, um endlich Fragen wie „Sieht man vom Mond die Erde?“nachzugehen. Bevor sich diese jedoch beantworten lassen, müssen die Freundinnen erst der Gefahr eines vorbeifliegenden Kometen trotzen.
Mädchen bestaunen eine Flagge
Auch der Hunger wurde auf dem Weg zum Mond gestillt. Angekommen auf dem Planeten, können sich die Kinder also gestärkt auf Erkundungstour begeben. Sie entdecken einen Mondvulkan, riesige Kraterlandschaften und einen angsteinflößenden Spalt. Auch eine amerikanische Flagge, die von Astronauten während einer der Mond-Missionen gehisst wurde, bestaunen die Freundinnen. Auf dem Heimweg erkennen die Mädchen die Schönheit unserer Erde und gestehen sich ein, dass der Mond doch nur eine Wüste mit Panoramablick ist.
Es war eine vollends gelungene Aufführung. Die fleißigen Probearbeiten hatten sich ausgezahlt: Einwandfreie Textkenntnis, kraftvolles Singen und überzeugende Schauspielerei begeisterten die Besucher im Gemeindehaus. Und wenn doch mal ein Wort oder der nächste Tanzschritt vergessen wurde, war Chorleiterin Karla Birkenmaier, die das Stück mit den Kindern eingeübt hatte und während des Auftritts Regie führte, hilfsbereit zur Stelle.
Begleitet wurden die Gesangsstücke von Luca Konrad am Klavier und Grundschulleiter Alexander Speh an der Bassgitarre. Um dem Musical einen roten Faden zu verleihen, waren mit Denise Christ, Tamara Christ und Dominik Düll von der Kunstund Kulturbühne Scheer drei erfahrene Schauspieler engagiert worden. Sie agierten in Sprechrollen und ließen die Zuschauer an den Gedanken der Mädchen teilhaben.
Eine hervorragende Leistung
Das größte Kompliment gilt aber den sieben Mädchen: Leni Domaschk, Swetlana Kenif, Jule Konrad, Nora Nägele, Charlotta Schmitter, Emilia Spöcker und Felicitas Will meisterten die Herausforderung, singen und gleichzeitig eine Choreografie einhalten, hervorragend.
Anzolina Pantazis-Bär, Vorsitzende des Liederkranzes Scheer, wusste im Anschluss an die Aufführung die Leistung der Kinder zu schätzen: „Ein großes Lob gebührt den Mädchen für ihre Disziplin und ihr Durchhaltevermögen während der Proben in den vergangenen drei Monaten“, sagte sie. Ein Dank ging auch an die Ablachschüler, ohne deren Unterstützung eine Aufführung des Musicals unmöglich gewesen wäre.
Der Kinderchor „Scheermer Singstörche“umfasst von den ursprünglich 14 Stimmen inzwischen nur noch sieben. Damit die Aufführung nicht der erste und letzte Höhepunkt des Chores bleibt, wäre Unterstützung willkommen. Kinder zwischen sechs und elf Jahren sind immer mittwochs ab 17 Uhr ins Gemeindehaus St. Antonius in Scheer eingeladen.