Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Einmal auf den Mond und wieder zurück

Die erste eigenständ­ige Aufführung der Scheermer Singstörch­e macht Lust auf mehr

- Von Jonas Schuler

SCHEER - Hat nicht als Kind schon jeder einmal davon geträumt, auf den Mond zu fliegen und dort die Landschaft zu erkunden? Der Kinderchor „Scheermer Singstörch­e“hat dieses Abenteuer am Samstagnac­hmittag in Form eines kleinen Musicals wahr werden lassen. Die Premiere des Stücks „Klassenfah­rt zum Mond“füllte den Saal im Gemeindeha­us St. Antonius in Scheer bis auf wenige einzelne Plätze. Mit einem lang anhaltende­n, lautstarke­n Applaus würdigten die Zuschauer die Leistung aller Beteiligte­n.

Am Anfang war alles nur ein Traum, doch ehe sich die Kinder umsehen konnten, war die Reise zum Mond auch schon beschlosse­ne Sache. Die Eltern, gespielt von einigen Ablachschü­lern aus Mengen, hatten nämlich abgestimmt und die Reise mit der Mondrakete trotz einiger Bedenken („Gibt es da oben auch genug Essen für unsere Schützling­e?“) gebilligt.

Also machen sich die Schülerinn­en kurzerhand gemeinsam auf den Weg, um endlich Fragen wie „Sieht man vom Mond die Erde?“nachzugehe­n. Bevor sich diese jedoch beantworte­n lassen, müssen die Freundinne­n erst der Gefahr eines vorbeiflie­genden Kometen trotzen.

Mädchen bestaunen eine Flagge

Auch der Hunger wurde auf dem Weg zum Mond gestillt. Angekommen auf dem Planeten, können sich die Kinder also gestärkt auf Erkundungs­tour begeben. Sie entdecken einen Mondvulkan, riesige Kraterland­schaften und einen angsteinfl­ößenden Spalt. Auch eine amerikanis­che Flagge, die von Astronaute­n während einer der Mond-Missionen gehisst wurde, bestaunen die Freundinne­n. Auf dem Heimweg erkennen die Mädchen die Schönheit unserer Erde und gestehen sich ein, dass der Mond doch nur eine Wüste mit Panoramabl­ick ist.

Es war eine vollends gelungene Aufführung. Die fleißigen Probearbei­ten hatten sich ausgezahlt: Einwandfre­ie Textkenntn­is, kraftvolle­s Singen und überzeugen­de Schauspiel­erei begeistert­en die Besucher im Gemeindeha­us. Und wenn doch mal ein Wort oder der nächste Tanzschrit­t vergessen wurde, war Chorleiter­in Karla Birkenmaie­r, die das Stück mit den Kindern eingeübt hatte und während des Auftritts Regie führte, hilfsberei­t zur Stelle.

Begleitet wurden die Gesangsstü­cke von Luca Konrad am Klavier und Grundschul­leiter Alexander Speh an der Bassgitarr­e. Um dem Musical einen roten Faden zu verleihen, waren mit Denise Christ, Tamara Christ und Dominik Düll von der Kunstund Kulturbühn­e Scheer drei erfahrene Schauspiel­er engagiert worden. Sie agierten in Sprechroll­en und ließen die Zuschauer an den Gedanken der Mädchen teilhaben.

Eine hervorrage­nde Leistung

Das größte Kompliment gilt aber den sieben Mädchen: Leni Domaschk, Swetlana Kenif, Jule Konrad, Nora Nägele, Charlotta Schmitter, Emilia Spöcker und Felicitas Will meisterten die Herausford­erung, singen und gleichzeit­ig eine Choreograf­ie einhalten, hervorrage­nd.

Anzolina Pantazis-Bär, Vorsitzend­e des Liederkran­zes Scheer, wusste im Anschluss an die Aufführung die Leistung der Kinder zu schätzen: „Ein großes Lob gebührt den Mädchen für ihre Disziplin und ihr Durchhalte­vermögen während der Proben in den vergangene­n drei Monaten“, sagte sie. Ein Dank ging auch an die Ablachschü­ler, ohne deren Unterstütz­ung eine Aufführung des Musicals unmöglich gewesen wäre.

Der Kinderchor „Scheermer Singstörch­e“umfasst von den ursprüngli­ch 14 Stimmen inzwischen nur noch sieben. Damit die Aufführung nicht der erste und letzte Höhepunkt des Chores bleibt, wäre Unterstütz­ung willkommen. Kinder zwischen sechs und elf Jahren sind immer mittwochs ab 17 Uhr ins Gemeindeha­us St. Antonius in Scheer eingeladen.

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FOTO: JONAS SCHULER Die sieben Mädchen bekommen für ihren Auftritt einen lang anhaltende­n, lautstarke­n Applaus.

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