Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zur Person Sammler
Um die Berichterstattung aus den USA beneidet Wolf von Lojewski seine JournalistenKollegen in Washington nicht. „Was Amerika angeht, da bin ich froh, dass ich das inzwischen aus der Ferne betrachten kann“, sagt der ehemalige „heutejournal“-Moderator und Korrespondent. „Wenn mir jemand damals gesagt hätte, Donald Trump wird mal Präsident, den hätte ich für verrückt gehalten.“Trump verkörpere für ihn das Bild des „hässlichen Amerikaners“, sagt von Lojewski, der heute 80 Jahre alt wird.
Der Journalist arbeitete Anfang der 1970er Jahre und dann nochmal von 1987 bis 1992 als Washington-Korrespondent für die ARD. Aus dieser Zeit kenne er Trump, auch wenn es keine persönliche Begegnung gab.
Von Lojewski wuchs auf einem Gut im ostpreußischen Masuren auf. Seine Karriere begann er bei den „Kieler Nachrichten“. Nach seiner ersten Zeit in Washington moderierte er von 1979 an drei Jahre lang die „Tagesthemen“, bevor er Leiter des Londoner ARD-Studios wurde. 1992 wechselte er als Chef des „heute-journals“zum ZDF. Nach seinem Abschied vom aktuellen Geschäft moderierte er das Magazin „Abenteuer Wissen“und reiste für ZDF-Reportagen um die Welt.
Inzwischen tritt von Lojewski nicht mehr so häufig in der Öffentlichkeit auf, er hält ab und zu einen Vortrag oder ist Gast in einer Talkshow. Ein privates Projekt beschäftigt den Liebhaber von Kunst und alten Büchern aber seit vielen Jahren: Er sammelt die 652 Buchseiten der „Schedelschen Weltchronik“aus dem 15. Jahrhundert. 651 hat er inzwischen, nur die rechte Seite der Darstellung von Budapest fehlt noch. (dpa)