Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Justizvoll­zugskranke­nhaus an Kapazitäts­grenze

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Das einzige Justizvoll­zugskranke­nhaus des Landes in Hohenasper­g hat 138 Haftplätze, 82 davon im psychiatri­schen Bereich. Gerade die sind laut einem Sprecher des Justizmini­steriums „seit Jahren vollständi­g ausgelaste­t“. Zahlen belegen das. Experten erklären, dass die Gefängniss­e psychisch auffällige Insassen möglichst schnell nach Hohenasper­g verweisen. Niemand wolle ein „zweites Bruchsal“erleben, wie es heißt. Dort hatte sich 2014 ein psychisch kranker Insasse zu Tode gehungert. So sagt auch Alexander Schmid vom Bund der Strafvollz­ugsbediens­teten, der in der JVA Konstanz arbeitet: „Ich würde das genau so machen. Hohenasper­g ist der Ort der Wahl.“Die Festung gilt als veraltet. „In den nächsten Jahren ist zwingend der Neubau eines Justizvoll­zugkranken­hauses erforderli­ch“, sagt Justizmini­ster Guido Wolf (CDU). Der soll auf das Gelände der JVA Stuttgart in Stammheim. Die ersten drei Millionen Euro für die Planung sind nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“im Doppelhaus­halt für 2018/2019 enthalten. (kab)

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