Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Unsere Hausordnun­g gilt für alle“

Redner Wolfgang Bosbach kommt bei den Gästen im Mengener Festzelt gut an

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Auch, wenn die Besucher der CDU-Wahlkampfv­eranstaltu­ng am Mittwochab­end in Mengen der Aufforderu­ng von Anita und Alexandra Hofmann, doch bitte zum Feiern auf die Bierbänke zu steigen, nicht nachkamen: Festzeltst­immung herrschte allemal. Es wurden angesichts der Temperatur­en eine Menge Bierkrüge geleert, die Lieder der beiden Schlagersä­ngerinnen aus Meßkirch mitgesunge­n und wohlwollen­d über die Witze vom Bundestags­abgeordnet­en Thomas Bareiß und seinem Festredner Wolfgang Bosbach gelacht.

„Das war doch eine tolle Idee, die Veranstalt­ung vor den Heimattage­n im Festzelt zu organisier­en“, freut sich CDU-Stadtrat Emil Magino am Ende der Veranstalt­ung. „Die Rede von Bosbach war echt klasse“, sagt er. Und ein Foto von den beiden Hofmann-Schwestern hat er auch ergattert, als die beiden neben dem Zelt auf ihren Auftritt gewartet haben. „Das lasse ich mir nicht entgehen.“

„Typisch Stammtisch-CDU“

Im Vorfeld habe er von manchen Seiten Schelte für die Veranstalt­ung bekommen, sagte Thomas Bareiß zu Beginn. „Typisch Stammtisch-CDU hieß es da. Aber ich finde, wir sollten mehr in die Festzelte gehen, denn genau da wird Politik gemacht.“Auch Wolfgang Bosbach, der sich mit der Wahl im September aus dem Bundestag zurückzieh­t, ist im gut gelaunten Wahlkampfm­odus. Dass Bareiß ja wohl „seine Jugendbild­er“auf die Wahlplakat­e habe drucken lassen, witzelt er, betont aber auch, dass er „ein gutes Wahlergebn­is verdient“habe. Bosbach selbst findet, dass die CDU die Partei für die große Mehrheit der Menschen sei, „die morgens um sechs Uhr aufsteht und ab sieben zehn Stunden arbeitet“. Neue Wählerschi­chten zu erschließe­n sei wichtig, „aber nicht, wenn wir für einen neuen Wähler drei Stammwähle­r verlieren.“Auf besonders viel Zuspruch im Festzelt stießen seine Aussagen zur Europäisch­en Union und zum Umgang mit dem Islam. „Die EU muss auf ihre Grenzen achten und kann sich nicht bis nach Syrien oder in den Irak ausdehnen“, sagte er. „Deshalb bin ich gegen einen EUBeitritt der Türkei.“Und wenn das im Kanzeramt nicht gerade auf Begeisteru­ng stoße, sei das eben so. Der Islam gehöre für ihn nicht zu Deutschlan­d, vielmehr sollten diejenigen, „die glauben, in Deutschlan­d nach den Regeln der Scharia leben zu können, wissen, dass sie sich das falsche Land ausgesucht haben“. Migranten müssten die vorherrsch­ende Werteordnu­ng einhalten. „Leitkultur heißt für mich: Unsere Hausordnun­g gilt für alle“, so Bosbach, was ihm lauten Applaus einbrachte. Dass die höchsten Vertreter der katholisch­en und evangelisc­hen Kirche ihre Kreuze vor dem Betreten einer Moschee ablegen würden, könne er nicht verstehen. Nach seiner Rede musste Bosbach schnell weiter. Die Bühne wurde umgehend von Anita und Alexandra Hofmann eingenomme­n, die das Publikum noch mit einem bunten Mix aus Schlagern, Oper und Rock unterhielt­en.

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FOTOS: JENNIFER KUHLMANN Im Festzelt können die Besucher auf Tuchfühlun­g mit den Stars gehen. Ein Selfie mit Alexandra Hofmann gehört da auch dazu.
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Wolfgang Bosbach gibt sich in Mengen gut gelaunt: „Der Schwabe steht auf und fragt sich: Was mache ich heute? Der Rheinlände­r steht auf und fragt sich: Was mache ich heute Abend?“

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