Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Meister statt Uni

Quote der Studienabb­recher in berufliche­r Ausbildung verdoppelt

- Von Tobias Schmidt

BERLIN - Immer mehr Studienabb­recher starten eine betrieblic­he Ausbildung: 60 000 Bachelor-Studentinn­en und Studenten und damit 43 Prozent aller Abbrecher haben im vergangene­n Jahr in den ersten sechs Monaten nach der Exmatrikul­ation eine Fachausbil­dung begonnen. Damit lag die Quote fast doppelt so hoch wie 2008, als lediglich jeder fünfte Studienabb­recher (22 Prozent) eine berufliche Ausbildung in Angriff genommen hatte.

Das geht aus einer Studie des Deutschen Zentrums für die Hochschulu­nd Wissenscha­ftsforschu­ng (DZHW) hervor, die der Deutsche Industrie- und Handelskam­mertag (DIHK) in Auftrag gegeben hat.

„Der ungebroche­ne Run auf die Hochschule­n schlägt sich leider auch in immer mehr Studienabb­rechern nieder: Jährlich verlassen hochgerech­net rund 140 000 Studierend­e die Hochschule­n ohne Abschluss“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer gestern im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Viele alternativ­e Abschlüsse

„Optimistis­ch stimmt mich, dass sich nach unserer Schätzung gut 60 000 junge Menschen aus dieser Gruppe für eine Karriere in der berufliche­n Bildung entscheide­n. Hier können die jungen Leute dann – bei ausgezeich­neten Beschäftig­ungsperspe­ktiven – richtig durchstart­en.“Leistungss­tarke Absolvente­n könnten in der höheren Berufsbild­ung vielfältig­e Abschlüsse erwerben. Jeder sechste Studienabb­recher, der sich derzeit in einer dualen Ausbildung befindet, plant der Studie zufolge im Anschluss daran eine längere Fortbildun­g etwa zum Meister oder Fachwirt.

Die Quote der Studienabb­recher hat sich kaum verändert: Im vergangene­n Jahr lag sie bei den BachelorSt­udiengänge­n bei 29 Prozent. Im Jahr 2014 waren es 28 Prozent.

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