Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Sicherung des Bahndamms könnte vor Bibern schützen
Der CDU-Abgeordnete Klaus Burger stellt eine Anfrage zu den Biberschäden im Bereich der Ablachtalbahn
MESSKIRCH/SAULDORF (sz) - Der Sigmaringer CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Burger hat in der vergangenen Plenarsitzung des badenwürttembergischen Landtags eine mündliche Anfrage an die Landesregierung gestellt. Er wollte wissen, ob aufgrund der Probleme bei der Verkehrsführung der Ablachtalbahn durch Biberschäden Sonderregelungen zur Vergrämung der Biber infrage kommen. Dies berichtet Burger in einer Pressemitteilung.
Hintergrund seiner Anfrage war, dass sich an der Ablachtalbahn im Streckenabschnitt zwischen Schwackenreute und Sauldorf Biber im Naturschutzgebiet Sauldorfer Baggerseen, das an die Bahngleise angrenzt, angesiedelt haben. An zwei Stellen sind bereits Unterhöhlungen durch Wasserläufe unter den Bahnschienen aufgetreten (die SZ berichtete).
Staatssekretär Andre Baumann verwies in seiner Antwort darauf, dass der Bereich ein optimales Biberrevier sei. Seit 2014 habe die höhere Naturschutzbehörde in Kettenentscheidungen Ausnahmen von den Bestimmungen des strengen Artenschutzes erteilt. Allerdings wurde dem Wunsch, zu einer dauerhaften Lösung zu gelangen, bisher nicht entsprochen. Als mögliche Maßnahme sieht Baumann eine bauliche Sicherung des Bahndamms, etwa durch einseitiges Aufmauern. Es sei sinnvoll, sich zusammenzusetzen und nach geeigneten nachhaltigen Lösungen zu suchen.
Auf Nachfrage von Burger erklärte Baumann, dass für eine derartige Baumaßnahme ein sechsstelliger Betrag notwendig wäre. Aktuell gehe man in Baden-Württemberg von einer Biberpopulation von 3500 bis 4000 Tieren aus. Der Bestand sei in den vergangenen Jahren angewachsen. Das Land hafte für Wildschäden, mit Ausnahme bestimmter jagdrechtlicher Regelungen, nicht.
„Fakt ist“, sagt Burger in seiner Bewertung der Antwort, „der Biber besetzt immer mehr Flächen und legt mit seinem Tun im Fall der Ablachtalbahn Zugfahrten mit touristischem Charakter und Lastenverkehr lahm. Schaden und Kosten bleiben derzeit an einer Einzelfirma und den Kommunen hängen.“