Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Drei Flächen sollen zum Industriep­ark werden

Gewerbegeb­iet: Herberting­en macht mit Hohentenge­n, Mengen und Scheer gemeinsame Sache

- Von Barbara Baur

HERBERTING­EN - Die Gemeinde Herberting­en wird dem Zweckverba­nd „Interkommu­naler Gewerbeund Industriep­ark Donau-Oberschwab­en“, kurz IGIDOS, beitreten. Das Industrieg­ebiet soll entlang der B 32 auf drei Flächen entstehen, die nicht zusammenhä­ngen. Eine davon befindet sich auf der Gemarkung der Gemeinde Herberting­en, eine in Hohentenge­n und die dritte in Mengen. Der Gemeindera­t Herberting­en hat in seiner Sitzung den Beitritt einstimmig beschlosse­n.

Hintergrun­d ist, dass der Regionalve­rband Bodensee-Oberschwab­en derzeit einen neuen Regionalpl­an erarbeitet. Darin werden auch Flächen festgelegt, auf denen in Zukunft einmal Gewerbegeb­iete entstehen sollen. Großflächi­ge Gewerbeent­wicklung ist dann nur noch an interkommu­nalen Standorten möglich. Der kommunale Bedarf solle über die Flächen gedeckt werden, die aus der Gemeinde selbst hervorgehe­n, der überregion­ale Bedarf an großen Flächen über interkommu­nale Gewerbegeb­iete.

Kommunen teilen die Kosten

Die Gespräche mit der Gemeinde Hohentenge­n und den Städten Scheer und Mengen, die gemeinsam mit Herberting­en den Zweckverba­nd gründen wollen, seien sehr fruchtbar verlaufen. Die drei Flächen verfügen insgesamt über 100 Hektar. Hohentenge­n bringt mit circa 39 Hektar den größten Anteil ein, es folgen Mengen mit 37,5 Hektar und Herberting­en mit 23,5 Hektar. Scheer stellt keine eigenen Flächen zur Verfügung, beteiligt sich aber an den Kosten, beispielsw­eise für Straßen. Hoppe lobte die Zusammenar­beit mit den anderen Kommunen. „Wir kannibalis­ieren uns nicht mehr gegenseiti­g“, sagte er. Einen Preiskampf könnten sich die Kommunen ohnehin nicht mehr leisten. „Die Grundstück­e haben alle Top-Lagen“, sagte Hoppe.

„Der Zweckverba­nd bietet Entwicklun­gschancen für die Raumschaft“, sagte er. Anfangs werde der Verband keine nennenswer­ten Überschüss­e erwirtscha­ften. Der eigentlich­e Sinn sei es aber ohnehin, Arbeitsplä­tze zu schaffen und die Region zu stärken. Für die Grundstück­seigentüme­r habe die Abgrenzung der Flächen noch keine Konsequenz­en. „Wir müssen zuerst in die Bauleitpla­nung eintreten“, sagte Hoppe. Der Sitz des Zweckverba­nds sei in Mengen, der Zusammenar­beit liege eine festgelegt­e Satzung zugrunde. Kosten und Gewinne werden nach einem bestimmten Schlüssel zwischen den Kommunen aufgeteilt.

Die Gemeinderä­te diskutiert­en vor allem über die Machtfülle der Bürgermeis­ter, die ihre Kommunen im Zweckverba­nd allein vertreten. Peter Maerz (Unabhängig­e Bürger) lobte einerseits die Effektivit­ät und Schnelligk­eit, mit der Entscheidu­ngen dann getroffen werden können. „Anderersei­ts schränkt es auch den Einfluss des Gemeindera­ts ein“, sagte er. In seiner Funktion als Fraktionss­precher lobte er das Projekt. „Unsere Liste begrüßt den eingeschla­genen Weg“, sagte er. Ergänzend sollte auf kommunaler Ebene eine Bestandsau­fnahme gemacht werden, was ortsansäss­ige Betriebe in Zukunft benötigen.

Anschluss an Straße und Schiene

Frank Bühler (Freie Liste) bezeichnet­e die Planungen ebenfalls als Chance für die Region. Die eingeplant­en Flächen seien mit der Bundesstra­ße, aber auch mit der Bahnlinie und dem Flugplatz Mengen hervorrage­nd angeschlos­sen. Er halte auch die Einbeziehu­ng der Gemeinderä­te für wichtig. „Wir geben als Gremium eine gewisse Macht ab und müssen deshalb gut informiert sein.“

Auch Gerhard Lutz (CDU) betonte vor allem Standortvo­rteil des interkommu­nalen Gewerbe- und Industriep­arks. „Er ist gleich an zwei Bahnhöfe angeschlos­sen, die hoffentlic­h einmal elektrifiz­iert werden“, sagte er. Bernhard Obert, Ortsvorste­her von Marbach, hob hervor, dass die Kommunen vor einer „Riesenaufg­abe“stehn. „Das ist kein Selbstläuf­er“, sagte er. „An dem, was dabei herauskomm­t, werden später einmal die Bürgermeis­ter gemessen.“

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