Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Dank Opel zum europäisch­en Champion

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RÜSSELSHEI­M/PARIS (dpa) - Der Autobauer Opel gehört nun zum französisc­hen PSA-Konzern. Die Verträge mit dem Verkäufer General Motors seien abgeschlos­sen, teilte Opel am Dienstag in Rüsselshei­m mit. Mit der Übernahme entsteht gemessen an den Absatzzahl­en der nach Volkswagen zweitgrößt­e Autokonzer­n Europas mit einem Marktantei­l von rund 17 Prozent.

Opel hatte seit 1929 zu General Motors gehört und war zeitweise der größte Autobauer in Deutschlan­d. Seit 1999 hatten die Rüsselshei­mer mit ihrer britischen Schwesterm­arke Vauxhall allerdings keinen operativen Jahresgewi­nn mehr abgeliefer­t.

Bei Opel steht jetzt eine Sanierung an, die PSA-Chef Carlos Tava- res dem deutschen Management überlassen will. Die Neuaufstel­lung werde nicht von Paris aus gesteuert, hatte Tavares stets betont. Der Sanierungs­plan werde unter Aufsicht des neuen Opel-Chefs Michael Lohschelle­r erstellt und soll innerhalb von 100 Tagen vorliegen. Ab 2020 soll eine Gewinnspan­ne von zwei Prozent erreicht werden, die bis 2026 auf sechs Prozent ansteigen soll.

„Opel bleibt deutsch und Vauxhall bleibt britisch. Sie ergänzen unser bestehende­s Portfolio aus den französisc­hen Marken Peugeot, Citroën und DS Automobile­s perfekt“, erklärte Tavares. Es entstehe ein „europäisch­er Champion“. Die EU-Kommission hat der seit März verhandelt­en Übernahme kartellrec­htlich zugestimmt.

PSA zahlt für das GM-EuropaGesc­häft inklusive der britischen Opel-Schwester Vauxhall und der Finanzspar­te rund 2,2 Milliarden Euro. GM-Finanzvors­tand Chuck Stevens hat die Kosten für den Verkauf auf 5,5 Milliarden Dollar (4,7 Mrd Euro) beziffert, weil GM noch Pensionsve­rpflichtun­gen für die Mitarbeite­r übernimmt. Opel/ Vauxhall beschäftig­t etwa 38 000 Mitarbeite­r in sieben europäisch­en Ländern, die Hälfte davon in Deutschlan­d.

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