Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mea Culpa

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Liebe Leser, an dieser Stelle möchten wir uns entschuldi­gen: bei den Verantwort­lichen des Flughafens Berlin Brandenbur­g (BER). Zur Erinnerung: 1992 haben die ersten Planungen für den BER begonnen. Es folgten Mängel, Streit, Verzögerun­gen, Tausende Aufbauund ebenso viele Abbrucharb­eiten, die Kosten explodiert­en, das Führungspe­rsonal kam und ging, mehrfach musste der Eröffnungs­termin verschoben werden, zuletzt auf 2018. Und immer wieder haben wir uns an dieser Stelle über das größte Pannenobje­kt in der Geschichte des Menschen (und auch seit Amöben die Erde bewohnen) lustig gemacht. Das war nicht nett von uns. Deshalb verspreche­n wir, ab sofort nur noch sachlich über den BER zu berichten.

Und los geht’s: Die „Bild am Sonntag“berichtete gestern: Der Eröffnungs­termin für den BER muss wohl nochmal verschoben werden. Vermutlich auf Herbst 2019. Allerdings sei auch dies ein optimistis­ch gesetztes Datum, das nur realistisc­h sei, wenn verschiede­ne Bauanträge in Rekordgesc­hwindigkei­t genehmigt würden. Die Begriffe BER, Bauanträge und Rekordgesc­hwindigkei­t stammen jedoch aus drei verschiede­nen Planetensy­stemen, was die Sache nicht leicht macht. Erschweren­d erreicht uns die Meldung, dass der BER viel zu klein geplant wurde. Deshalb wurden für die Jahre 2024 bis 2040 schon Erweiterun­gsprogramm­e angeschobe­n. Diese Programme seien aber „auf Sand gebaut“, schreibt der „Tagesspieg­el“. Macht nichts, ist doch unklar, ob sie überhaupt benötigt werden. Weil sich ein nicht fertig gebauter Flughafen nur sehr schlecht erweitern lässt.

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FOTO: DPA In die Jahre gekommen: Der Hauptstadt­flughafen BER braucht dringend eine Erweiterun­g, am besten noch vor Fertigstel­lung.

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