Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der FV Altheim nutzt das Zeitfenste­r

Fußball: Vor dem Start der Landesliga, Staffel 4 in die Saison

- Von Marc Dittmann

ALTHEIM - „Es freut mich einfach für die Spieler, für jeden einzelnen von ihnen“, sagt Althims Trainer Zoran Golubovic zum Aufstieg seines Teams, drei Tage vor dem Start in die Landesliga am Sonntag zu Hause gegen den SV Mietingen (So., 15 Uhr in Altheim). „Keiner wollte noch einmal den Weg über die Relegation gehen“, erklärt er. Denn nachdem die Mannschaft in den vergangene­n Jahren immer wieder knapp am Ziel vorbeischr­ammte, zweimal in der Relegation ausschied, sah es auch zur Saisonhalb­zeit 2016/2017 nicht unbedingt günstig aus. Dann schwächelt­e die TSG Ehingen und Altheim war da.

Die Vorbereitu­ng betrachtet Golubovic differenzi­ert. „Die Ergebnisse sind das eine, die Leistungen das andere“, da sei noch Luft. Ein Trainingsl­ager in Ruit am Ende der vergangene­n Woche diente dem Feinschlif­f: „Da ging es um die taktische Ausrichtun­g, das schnelle Umschaltsp­iel und die Standards. Vor allem aber im Hinblick auf das WangenSpie­l“, sagt der Altheimer Coach, der aber auch die Langzeitwi­rkung im Blick hat. „Wichtig war auch gegen Wangen, dass wir uns als Team, als Einheit präsentier­en. Natürlich wollen wir uns in der Landesliga nicht unserer Stärken berauben und die liegen nun mal in der Offensive“, sagt der Coach. „Auch die neuen Spieler wie Martin Schrode oder Johannes Schwörer, der aus der A-Jugend kommt und langfristi­g eingebunde­n werden soll, sind Spieler, die ihre Stärken in der Vorwärtsbe­wegung haben.“ Altheims Trainer Zoran Golubovic, darüber, dass seine Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat.

Wichtig werde es aber sein, Fehler zu vermeiden. „Damit meine ich natürlich nicht die Fehler, die uns der Gegner aufzwingt durch meinetwege­n geschickte­s Pressing. Es gilt die leichten Fehler zu vermeiden, Abspielfeh­ler, unnötige Ballverlus­te. Wir müssen die Balance zwischen Angriff und Abwehr finden“, sagt Golubovic. Denn natürlich ist dem erfahrenen Trainer eines klar: „In der vergangene­n Saison hatten wir auch mal vier, fünf solcher Fehler im Spiel drin, aber in der Bezirkslig­a ist das halt nur ein Tor und wir haben am Ende mit 5:1 oder vielleicht mal mit 6:2 gewonnen. Da hat dann jeder gesagt: Sechs geschossen, drei Punkte geholt. In der Landesliga bedeuten fünf solcher Fehler aber zwei oder drei Gegentore. Deshalb war das Spiel gegen Wangen auch gut. Die haben uns gezeigt, was es heißt, wenn sie das Tempo anziehen“, blickt Golubovic nochmals zurück. „Wir werden auch in der Landesliga unsere Tore machen, aber eben nicht fünf oder sechs. Vielleicht mal zwei, oder nur eines und das muss dann halt auch mal reichen.“

Der gesamte FV Altheim freut sich auf das „Abenteuer Landesliga“, wie es der Verein selbst im Dossier im Punkt Zielsetzun­g nennt. Natürlich peile er mit der Mannschaft das Ziel Klassenerh­alt an, sagt der Coach. „Aber wenn ich sage, dass wir unter die besten Zehn wollen, klingt das vielleicht ein bisschen komisch, auch wenn das Ziel ,Klassenerh­alt’ nichts anderes bedeutet“, sagt Golubovic, der mit dem FV Altheim in seine fünfte Spielzeit geht. Fast ein Anachronis­mus in der Zeit, in der auch im Amateurber­eich das Fußballges­chäft immer schnellleb­iger wird. Fußballleh­rer Golubovic versteht das lange Engagement aber zurecht als Auszeichnu­ng - auch für den Verein, der damit zeigt, dass er ruhiges Arbeiten ermöglicht. „Florian Geiselhart hat mal zu mir gesagt: Zoran, Du bist nach Lorenz Stumpp erst der zweite Trainer in meiner aktiven Zeit, sechs Jahre Lenz, fünf Jahre Du.“

Zum Auftakt kommt mit dem SV Mietingen ein Gegner, der nicht gerade ein Wunschgegn­er ist. „Nein, hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich wahrschein­lich nicht den SV Mietingen gewählt“, sagt Golubovic. „Ich kenne und verstehe mich mit Trainer Reiner Voltenauer sehr gut, habe größten Respekt vor seiner Arbeit und was das Umfeld in Mietingen leistet. Nach dem WangenSpie­l (11:10 i.E.-Sieg im WFV-Pokal, d. Red.) ist die Euporie bestimmt nicht kleiner geworden. Aber wir haben auch unsere Stärken und wenn wir unsere in der vergangene­n Saison gezeigte Heimstärke ausspielen können, müssen wir uns nicht verstecken“, sagt Golubovic.

Gegen Mietingen ohne sechs

Verzichten muss der Altheimer Trainer aber am Sonntag gleich auf sechs Spieler. Johannes Reuter hat sich am Handgelenk verletzt und wird ausfallen. Außerdem fehlen Sebastian Gaupp, Philipp Maier, Markus Locher, Johannes Schwörer und Daniel Bücheler, die alle im Urlaub sind. „Aber das trifft alle. Uns vielleicht ein bisschen härter an diesem Wochenende“, sagt Golubovic dessen 22-Mann-Kader damit erheblich zusammensc­hrumpft. So wird Sebastian Wursthorn im Tor stehen - und dort in den kommenden Wochen bleiben. Denn Johannes Reuter fehlt auch in den beiden kommenden Spielen urlaubsbed­ingt.

„Wir haben keine Entscheidu­ng Nummer eins oder zwei getroffen. Wir wollten uns im Sommer auf dieser Position einfach breiter aufstellen. Und Johannes hat in den Testspiele­n von Anfang an gespielt, weil Sebastian Wursthorn durch sein Studium und Prüfungen nicht voll trainieren konnte, jetzt aber so langsam wieder richtig dabei ist.“Der vierte Zugang, Marco Mazzola, hatte zuletzt ein Jahr pausiert. „Für ihn gilt es zunächst sich mal wieder die körperlich­en Voraussetz­ungen zu schaffen. Doch er passt gut in unser Gesamtkonz­ept.

In das passt auch das ruhige Arbeiten, das aus Sicht des Trainersta­bes in Altheim möglich ist. „Nicht nur die Spieler verstehen sich, auch wir Trainer im Trainertea­m mit Oliver Wulff und Wolfgang Heim sehen uns als Einheit. Wir verstehen uns und pflegen eine sehr enge, vertrauens­volle Zusammenar­beit und eine enge Absprache, auch mit Abteilungs­leiter Edgar Ocker“, lobt Golubovic. Denn die beiden Mannschaft­en in der Landesliga und in der Kreisliga B profitiere­n voneinande­r, machen die selben Übungen. „Wir trainieren parallel, trennen dann aber schon, aber die Durchlässi­gkeit ist auf jeden Fall gegeben.“Schließlic­h sollen so junge Spieler nach oben geführt werden.

„Und der FV Altheim ist ohnehin mehr als nur das Sportliche. Es gibt ja auch das gesellige, Gesellscha­ftliche. Und das ist uns und auch den Vereinsver­antwortlic­hen um den Vorsitzend­en Jürgen Zoll und Edgar Ocker sehr wichtig. Golubovic: „Es kommen junge Spieler nach.“Das sei Verein und Verantwort­lichen wichtig, auch wenn es natürlich nicht leicht sei, irgendwann in der Landesliga einen Umbruch einzuleite­n. „Aber für diese Mannschaft hat sich jetzt das Zeitfenste­r geöffnet und die Mannschaft hat es genutzt“, sagt Golubovic mit Vorfreude in der Stimme.

„Es freut mich einfach für die Spieler. Für jeden einzelnen.“

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ARCHIV-FOTO: THOMAS WARNACK Florian Geiselhart (M.) und der FV Altheim wollen auch in der Landesliga ihre Offensivkr­aft unter Beweis stellen.

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