Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Der FV Altheim nutzt das Zeitfenster
Fußball: Vor dem Start der Landesliga, Staffel 4 in die Saison
ALTHEIM - „Es freut mich einfach für die Spieler, für jeden einzelnen von ihnen“, sagt Althims Trainer Zoran Golubovic zum Aufstieg seines Teams, drei Tage vor dem Start in die Landesliga am Sonntag zu Hause gegen den SV Mietingen (So., 15 Uhr in Altheim). „Keiner wollte noch einmal den Weg über die Relegation gehen“, erklärt er. Denn nachdem die Mannschaft in den vergangenen Jahren immer wieder knapp am Ziel vorbeischrammte, zweimal in der Relegation ausschied, sah es auch zur Saisonhalbzeit 2016/2017 nicht unbedingt günstig aus. Dann schwächelte die TSG Ehingen und Altheim war da.
Die Vorbereitung betrachtet Golubovic differenziert. „Die Ergebnisse sind das eine, die Leistungen das andere“, da sei noch Luft. Ein Trainingslager in Ruit am Ende der vergangenen Woche diente dem Feinschliff: „Da ging es um die taktische Ausrichtung, das schnelle Umschaltspiel und die Standards. Vor allem aber im Hinblick auf das WangenSpiel“, sagt der Altheimer Coach, der aber auch die Langzeitwirkung im Blick hat. „Wichtig war auch gegen Wangen, dass wir uns als Team, als Einheit präsentieren. Natürlich wollen wir uns in der Landesliga nicht unserer Stärken berauben und die liegen nun mal in der Offensive“, sagt der Coach. „Auch die neuen Spieler wie Martin Schrode oder Johannes Schwörer, der aus der A-Jugend kommt und langfristig eingebunden werden soll, sind Spieler, die ihre Stärken in der Vorwärtsbewegung haben.“ Altheims Trainer Zoran Golubovic, darüber, dass seine Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat.
Wichtig werde es aber sein, Fehler zu vermeiden. „Damit meine ich natürlich nicht die Fehler, die uns der Gegner aufzwingt durch meinetwegen geschicktes Pressing. Es gilt die leichten Fehler zu vermeiden, Abspielfehler, unnötige Ballverluste. Wir müssen die Balance zwischen Angriff und Abwehr finden“, sagt Golubovic. Denn natürlich ist dem erfahrenen Trainer eines klar: „In der vergangenen Saison hatten wir auch mal vier, fünf solcher Fehler im Spiel drin, aber in der Bezirksliga ist das halt nur ein Tor und wir haben am Ende mit 5:1 oder vielleicht mal mit 6:2 gewonnen. Da hat dann jeder gesagt: Sechs geschossen, drei Punkte geholt. In der Landesliga bedeuten fünf solcher Fehler aber zwei oder drei Gegentore. Deshalb war das Spiel gegen Wangen auch gut. Die haben uns gezeigt, was es heißt, wenn sie das Tempo anziehen“, blickt Golubovic nochmals zurück. „Wir werden auch in der Landesliga unsere Tore machen, aber eben nicht fünf oder sechs. Vielleicht mal zwei, oder nur eines und das muss dann halt auch mal reichen.“
Der gesamte FV Altheim freut sich auf das „Abenteuer Landesliga“, wie es der Verein selbst im Dossier im Punkt Zielsetzung nennt. Natürlich peile er mit der Mannschaft das Ziel Klassenerhalt an, sagt der Coach. „Aber wenn ich sage, dass wir unter die besten Zehn wollen, klingt das vielleicht ein bisschen komisch, auch wenn das Ziel ,Klassenerhalt’ nichts anderes bedeutet“, sagt Golubovic, der mit dem FV Altheim in seine fünfte Spielzeit geht. Fast ein Anachronismus in der Zeit, in der auch im Amateurbereich das Fußballgeschäft immer schnelllebiger wird. Fußballlehrer Golubovic versteht das lange Engagement aber zurecht als Auszeichnung - auch für den Verein, der damit zeigt, dass er ruhiges Arbeiten ermöglicht. „Florian Geiselhart hat mal zu mir gesagt: Zoran, Du bist nach Lorenz Stumpp erst der zweite Trainer in meiner aktiven Zeit, sechs Jahre Lenz, fünf Jahre Du.“
Zum Auftakt kommt mit dem SV Mietingen ein Gegner, der nicht gerade ein Wunschgegner ist. „Nein, hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich wahrscheinlich nicht den SV Mietingen gewählt“, sagt Golubovic. „Ich kenne und verstehe mich mit Trainer Reiner Voltenauer sehr gut, habe größten Respekt vor seiner Arbeit und was das Umfeld in Mietingen leistet. Nach dem WangenSpiel (11:10 i.E.-Sieg im WFV-Pokal, d. Red.) ist die Euporie bestimmt nicht kleiner geworden. Aber wir haben auch unsere Stärken und wenn wir unsere in der vergangenen Saison gezeigte Heimstärke ausspielen können, müssen wir uns nicht verstecken“, sagt Golubovic.
Gegen Mietingen ohne sechs
Verzichten muss der Altheimer Trainer aber am Sonntag gleich auf sechs Spieler. Johannes Reuter hat sich am Handgelenk verletzt und wird ausfallen. Außerdem fehlen Sebastian Gaupp, Philipp Maier, Markus Locher, Johannes Schwörer und Daniel Bücheler, die alle im Urlaub sind. „Aber das trifft alle. Uns vielleicht ein bisschen härter an diesem Wochenende“, sagt Golubovic dessen 22-Mann-Kader damit erheblich zusammenschrumpft. So wird Sebastian Wursthorn im Tor stehen - und dort in den kommenden Wochen bleiben. Denn Johannes Reuter fehlt auch in den beiden kommenden Spielen urlaubsbedingt.
„Wir haben keine Entscheidung Nummer eins oder zwei getroffen. Wir wollten uns im Sommer auf dieser Position einfach breiter aufstellen. Und Johannes hat in den Testspielen von Anfang an gespielt, weil Sebastian Wursthorn durch sein Studium und Prüfungen nicht voll trainieren konnte, jetzt aber so langsam wieder richtig dabei ist.“Der vierte Zugang, Marco Mazzola, hatte zuletzt ein Jahr pausiert. „Für ihn gilt es zunächst sich mal wieder die körperlichen Voraussetzungen zu schaffen. Doch er passt gut in unser Gesamtkonzept.
In das passt auch das ruhige Arbeiten, das aus Sicht des Trainerstabes in Altheim möglich ist. „Nicht nur die Spieler verstehen sich, auch wir Trainer im Trainerteam mit Oliver Wulff und Wolfgang Heim sehen uns als Einheit. Wir verstehen uns und pflegen eine sehr enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit und eine enge Absprache, auch mit Abteilungsleiter Edgar Ocker“, lobt Golubovic. Denn die beiden Mannschaften in der Landesliga und in der Kreisliga B profitieren voneinander, machen die selben Übungen. „Wir trainieren parallel, trennen dann aber schon, aber die Durchlässigkeit ist auf jeden Fall gegeben.“Schließlich sollen so junge Spieler nach oben geführt werden.
„Und der FV Altheim ist ohnehin mehr als nur das Sportliche. Es gibt ja auch das gesellige, Gesellschaftliche. Und das ist uns und auch den Vereinsverantwortlichen um den Vorsitzenden Jürgen Zoll und Edgar Ocker sehr wichtig. Golubovic: „Es kommen junge Spieler nach.“Das sei Verein und Verantwortlichen wichtig, auch wenn es natürlich nicht leicht sei, irgendwann in der Landesliga einen Umbruch einzuleiten. „Aber für diese Mannschaft hat sich jetzt das Zeitfenster geöffnet und die Mannschaft hat es genutzt“, sagt Golubovic mit Vorfreude in der Stimme.
„Es freut mich einfach für die Spieler. Für jeden einzelnen.“