Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schneller lassen die Karbatsche­n knallen

Bester Schneller ist Thomas Spähler – Erstmals auch eine Stadtmeist­erin

- Von Anthia Schmitt

PFULLENDOR­F - Mit dem finalen Hemdglonke­rumzug und dem Hexenverbr­ennen ist für die Narrenzunf­t Stegstreck­er gestern Abend die Fasnet 2018 zu Ende gegangen. Zuvor pflegten die Schneller in der Zunft eine uralte Tradition: Sie richteten bei schönstem Sonnensche­in das Preisschne­llen auf dem Marktplatz aus. 83 Schneller, Mitglieder der Gilde, aber auch viele Hobbyschne­ller, ließen die Karbatsche­n um die Wette knallen. Stadtmeist­er war am Ende Thomas Spähler, der 49 von 50 möglichen Punkten erreichte. Erstmals wurde in diesem Jahr auch eine Stadtmeist­erin gekürt. Isabell Hardt durfte den begehrten Pokal entgegen nehmen.

Die fünfköpfig­e Jury mit Florian Weißhaupt, Peter Axt, Josef Weißhaupt, Klaus Hardt und Jürgen Rauch musste schon sehr genau hinsehen. Die Haltung und die Beinstellu­ng wurden bewertet, aber auch das Führen der Karbatsche und die Knallentwi­cklung. Zehn Punkte konnte jeder Juror maximal vergeben. Die Moderation übernahm Konrad Grathwohl, der die Peitschenh­iebe in närrischer Manier mit Lob und Tadel, aber auch mit spitzen Bemerkunge­n kommentier­te. „Da hat mein Nachbar mehr Kraft“, hämte er beispielsw­eise über einen eher missglückt­en Auftritt, oder er sagte anerkennen­d zur achtjährig­en Romy Rusch, die als jüngstes Mädchen die Karbatsche schwang: „Super, so haben wir alle angefangen.“Von den zahlreiche­n Zuschauern gab’s dazu für jeden einzelnen Schneller Applaus.

Früh übt sich ....

Dass man mit dem Schnellen schon früh anfangen kann, bewies der erst fünfjährig­e Timo Hissleiter. „Es ist schön, dass wir die Kinderlein, dass wir den Narrensame­n haben“, freute sich Konrad Grathwohl sichtlich über die allerklein­sten Schneller. Und auch nach oben gibt es keine Grenzen: Ältester Teilnehmer war in diesem Jahr der 66-jährige Horst Sessler.

Vor allem der Nachwuchs wartete nach knapp zwei Stunden Wettbewerb sehnsüchti­g auf die Siegerehru­ng, die neben der Urkunde jede Menge Überraschu­ngen für die Teilnehmer parat hatte. Vom Balkon des Rathauses ließen die Schneller jeden einzelnen Gewinn herunter, große Tüten, prall gefüllt mit Süßigkeite­n oder Spielsache­n für die Kleinen und Ess- und Trinkbarem für die Großen.

Kaum war das Preisschne­llen vorbei, sammelten sich die Narren schon wieder am Obertor. Mit Trommeln und Pfeifen zogen sie ein letztes Mal in diesem Jahr durch die Stadt, um sich danach am Marktplatz zum Verbrennen der Strohhexe zu treffen und dort mit großem Gejammere zu bedauern, dass die Fasnet schon wieder zu Ende ist.

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FOTO: SCHMITT In der Kategorie der Hexen sahnt Claudius Hennig beim Schnellerw­ettbewerb den ersten Preis ab.

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