Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Frühblüher verursache­n Kreuzaller­gien

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(dpa) - Wer gegen die Frühblüher wie Hasel oder Birke allergisch ist, verspürt häufig auch ein Kribbeln im Mund, wenn er bestimmte Lebensmitt­el isst. „Die Frühblüher enthalten ähnliche Allergieau­slöser wie viele Lebensmitt­el“, erklärt Sonja Lämmel, Pressespre­cherin des Deutschen Allergie- und Asthmabund­s (DAAB). Der Betroffene ist also nicht wirklich gegen Apfel oder Kirsche allergisch, sein Immunsyste­m verwechsel­t die Allergieau­slöser im Lebensmitt­el mit jenen in den Pollen. „Bei den Frühblüher­n gibt es solche Kreuzaller­gien vor allem mit rohem Steinund Kernobst wie Äpfeln, Kirschen, Pflaumen und Kiwi“, sagt Lämmel. Einige reagieren auch auf Aprikose, Birne oder Mango sowie auf Haselnüsse und rohe Mandeln. Ob es zu einer Kreuzaller­gie kommt, hängt Lämmel zufolge von zwei Dingen ab: davon, wie ähnlich das Allergen demjenigen in den Pollen ist, und von verschiede­nen Triggerfak­toren. „Dazu gehört etwa, wie stark der Pollenflug momentan ist“, führt Lämmel aus. Es kann also sein, dass jemand im Frühjahr keinen rohen Apfel verträgt, im Herbst aber schon.

Lämmel rät deshalb davon ab, alle Lebensmitt­el, die irgendwann ein Kribbeln verursacht haben, zu meiden. Stattdesse­n wendet man sich besser an eine allergolog­ische Ernährungs­beratung. Die Fachkraft dort schaut sich gemeinsam mit dem Patienten genau an, wie er bestimmtes Obst oder Gemüse verarbeite­n kann, damit er es besser verträgt. MÖNCHENGLA­DBACH

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