Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Literaturnobelpreisträger Ishiguro sieht schwarz Neue Chefin stellt Programm der Kunsthalle Tübingen vor
TÜBINGEN (dpa) - Nicole Fritz, noch Leiterin des Kunstmuseums Ravensburg, hat ihr erstes Programm für die Kunsthalle Tübingen vorgestellt, an deren Spitze sie ab Januar stehen wird. Ihre erste Ausstellung mit dem Titel „Sexy and Cool“widmet sie der postminimalistischen Kunst (24. März bis 1. Juli 2018). „Wir werden auch wieder klassische Moderne und alte Kunst zeigen, aber dafür muss ich noch weitere Sponsoren finden“, kündigte sie an. Die Ausstellung unter dem Titel „Almost Alive“präsentiert hyperrealistische Skulpturen. Danach ist eine Retrospektive der Zeichnerin und Fotografin Birgit Jürgenssen (1949 - 2003) geplant. Sie gehörte in den 1970er-Jahren zur Avantgarde in Österreich. STOCKHOLM (dpa) - Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro hat in seiner Nobelrede ein düsteres Bild der aktuellen Gesellschaft gezeichnet. Im vergangenen Jahr sei er gezwungen gewesen, einzusehen, „dass der unaufhaltsame Fortschritt liberal-humanistischer Werte, die ich seit meiner Kindheit für selbstverständlich hielt, möglicherweise eine Illusion war“, sagte der 63Jährige. Die Zeit seit dem Fall der Berliner Mauer sei „eine der Selbstgefälligkeit, der verlorenen Möglichkeiten“. Dadurch vermehrten sich jetzt rechte Ideologien und Nationalismus auf der Welt. Eine vielfältigere, weniger konservativ denkende Literatur könne helfen, wieder eine gemeinsame Vision zu entwickeln.