Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der richtige Schnitt

Sommer-Klematis gehört für die Blüte jetzt gestutzt

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VEITSHÖCHH­EIM (dpa) - Manche Klematis-Art braucht im Winter einen Rückschnit­t. Die Bayerische Gartenakad­emie empfiehlt ihn für im Sommer blühende Exemplare sowie für Stauden-Klematis. Sie werden am besten in jedem Winter so gestutzt, dass nur noch 20 bis 50 Zentimeter Pflanzenma­sse über dem Boden stehen. Wird der Rückschnit­t verpasst, können die Pflanzen schneller vergreisen. Das bedeutet, dass sie nur noch spärlich wachsen, kahl werden sowie dünne Triebe und wenig Blüten bilden.

Mit der Schnittsch­ere den Vergreisun­gsprozess stoppen

Es gibt etwa 300 Klematis-Arten, die nacheinand­er von Mai bis September erblühen. Und in ihren Ansprüchen höchst unterschie­dlich sind: Wird die Königin der Kletterpfl­anzen zum falschen Zeitpunkt zurückgesc­hnitten, kann es sein, dass sie in diesem Jahr nicht erblüht.

Auch Clematis-Hybriden, die zweimal pro Jahr erblühen, sollten im Winter einen Rückschnit­t erhalten. Allerdings sollte der Hobbygärtn­er nur etwa die Hälfte der Pflanzenma­sse wegnehmen, betonen die Experten. Ein zweiter Schnitt erfolgt dann nach der ersten Blüte im Mai, wobei nur die Fruchtstän­de und je ein Blattpaar abgezwickt werden, die restlichen Triebe aber stehenblei­ben. Dies ermöglicht es der Pflanze, im August und September ein zweites Mal zu erblühen.

Keinesfall­s die angelegten Knospen entfernen

In diesen Fällen ist ein stärkerer Rückschnit­t alle vier bis fünf Jahre notwendig, um auch bei dieser Klematis-Gruppe das Verkahlen zu verhindern. Dieser Rückschnit­t erfolgt dann auch im Winter.

Viele Klematis-Arten wollen allerdings im Winter in Ruhe gelassen werden. So haben zum Beispiel Waldreben wie Clematis montana und Clematis alpina, die im Frühling so verschwend­erisch blühen, ihre Knospen schon im vergangene­n Sommer und Herbst angelegt. Sie dürfen nun nicht entfernt werden. Ein Rückschnit­t zu groß gewordener Pflanzen sollten Gärtner besser erst nach der Blüte im Mai und Juni vornehmen. Auch hier ist der Gartenakad­emie zufolge nur alle paar Jahre ein starker Rückschnit­t wirklich erforderli­ch, um das ungeliebte Vergreisen zu verhindern.

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