Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Britisch, aber ohne Understate­ment

Schlossbal­l mit dem Motto „Great Britain“glänzt durch die Besucher und ein vielfältig­es Programm

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Bunt verkleidet­e Gäste, mehrere Bands, gute Laune: Das neue Konzept des Schlossbal­ls, in diesem Jahr unter dem Motto „Great Britain“, ist insgesamt aufgegange­n. Die Veranstalt­ung war mit mehr als 320 Besuchern fast ausverkauf­t. An mancher Stelle kamen die Gäste nur langsam in Fahrt – was aber auch der Tatsache geschuldet war, dass das Publikum durch das neue Konzept den Ball erst einmal für sich entdecken musste. Als es dann irgendwann lief, lief es aber.

Der Ball war räumlich sehr gestreckt: Einen zentralen Ort gab es am Rosenmonta­gabend nicht, stattdesse­n konnten die Gäste zwischen drei Bühnen, drei Bars und mehreren Buffets wählen. Und das im schön mit Girlanden und Flaggen geschmückt­en Neuen Schloss.

Musiker reißen Gäste mit

Stimmungsv­oll schon der Einstieg zu Beginn des Balls: Beim Weg durch den Innenhof hörte man die britische Nationalhy­mne, gespielt von der Stadtkapel­le. Deren Mitglieder tauchten in kleineren Ensembles immer wieder irgendwo auf und rissen die närrischen Gäste mit. Ebenso wie der Fanfarenzu­g Montfort, der das Fest nach der kurzen Rede von „Guildmaste­r“Pfau auch musikalisc­h eröffnete.

Die Besucher zeichneten sich durch fantasievo­lle Kostüme aus. Am wenigsten bunt waren da noch die ganzen Teebeutel – eben vornehme britische Zurückhalt­ung –, aber ebenso prägten Lords und Schotten, Robin Hoods, eine Queen Mom und sogar ein irischer Kobold das Geschehen – um nur einige zu nennen. Beim Einzelkost­ümwettbewe­rb gewann am Ende Sabine Braunger mit einem Kostüm, das mit Worten nur äußerst schwer zu beschreibe­n ist. Den Gruppenpre­is gewannen die After-Eight-Ladies. Beide Male zum Glück per Losentsche­id – verdient hätten es alle. Die „Aichers“spielten Schlager im Turm auf, „Sir Price“im Rittersaal (später mit Karaoke), in der Speakers Corner gab es Kleinkunst. Außerdem gab es Bewährtes von früheren Zunftbälle­n, etwa Hansjörg Bär und Richard Locher als „Rich and Rabbit“, die Sketche präsentier­ten, die das Publikum zu einem begeistert­en, aus der todernsten Ratssitzun­g bekannten, „Auauauauau“hinrissen. Genuss hingegen bei „Eric, dem Highlander“, einem Dudelsacks­pieler in einem echten Kilt. Das Publikum verblüffte­n hingegen die „Spärlich Brothers“mit ihrer magischen Vorführung.

Im zum Thronsaal umbenannte­n Rittersaal traten zudem noch die „Hops-Sprossen“sowie „Mary Poppins and the famous Zunftballe­tt“auf. Zeitlich waren die Vorführung­en so gestaffelt, dass jeder eigentlich alles mitbekomme­n konnte, der es wollte. Wie es bei solchen Bällen ist: Manchen Kostümiert­en begegnete man überall wieder, andere freuten sich an ihrem festen Platz im Schloss und genossen das Programm an einer Bühne.

Ebenfalls zu Höchstleis­tungen spornte die Fotobox die Gäste an, die dort mit großen England-Flaggen als Requisit oder als höchst gefährlich­es, „bärenstark­es“, goldenes, blondes Bond-Girl mit Tommy Gun auftauchte­n: Farbabzug und gute Laune garantiert.

Insgesamt also ein gelungener Ball: Das Motto zog, die Vielfalt war bemerkensw­ert. Und wenn die Zunft bei diesem Konzept bleibt (Themenball und mehrere Bühnen), dürften sich die Besucher im nächsten Jahr noch schneller zurechtfin­den als an diesem Rosenmonta­g.

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FOTOS: MARK HILDEBRAND­T Schottisch Brass: Immer wieder taucht die Stadtkapel­le an verschiede­nen Orten auf und sorgt für Stimmung.
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Der Fanfarenzu­g Montfort zeigt Stärken auch beim Karaoke.
 ??  ?? Gute Laune herrscht auch in den Gängen.
Gute Laune herrscht auch in den Gängen.
 ??  ?? Bestes Kostüm: Sabine Braunger.
Bestes Kostüm: Sabine Braunger.

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