Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Stadtverwa­ltung auf Schlingerk­urs

- Von Annette Vincenz

Ja was denn nun? Muss das Konzerthau­s zeitweise geschlosse­n werden während der Sanierungs­phase oder vielleicht doch nicht, wie Oberbürger­meister Rapp hofft? Aber sicher. Dafür muss man kein Bauexperte sein: Wenn man Elektrolei­tungen, Heizung und Lüftungsan­lage in einem so großen Gebäude erneuert, geht das nicht mal eben in sechs Wochen während der Sommerferi­en. Selbst wenn das möglich wäre, würde es die Kosten unnötig in die Höhe treiben, denn Baukosten steigen nun mal von Jahr zu Jahr. Je schneller eine Sanierung abgeschlos­sen ist, desto besser.

Aus reiner Feigheit vor Vereinen und Veranstalt­ern – so muss man leider vermuten – ist die Stadtverwa­ltung in der Sitzung des Gemeindera­tes wieder zurückgeru­dert und hat Beruhigung­spillen verteilt. Vielleicht komme man ja um die komplette Schließung herum, wenigstens für die Milka und das Rutentheat­er. Besser wäre es, den Betroffene­n reinen Wein einzuschen­ken und frühzeitig einen Ersatzspie­lort zu suchen. Der Schlingerk­urs in Sachen Konzerthau­s ist derzeit kein Einzelfall. Schon beim Lärmaktion­splan ist die Stadt eingeknick­t und hat ihre eigenen Tempo-30Pläne wieder begraben. Beim Christkind­lesmarkt wurde ein gültiger Gemeindera­tsbeschlus­s mit der sehr fadenschei­nigen Begründung außer Kraft gesetzt, die Schließung der Marienplat­ztiefgarag­e sei ein Härtefall für den Handel. Obwohl man an anderer Stelle immer wieder betont, wie gut die Stadt die Schließung verkraftet. Es wird überall so argumentie­rt, wie es gerade passt.

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