Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Arbeiter stoßen auf Tresor und Luftschutz­bunker

Einfach waren die Abrissarbe­iten des Lukullums nicht – Massive Betonwände sorgen für Verzögerun­g

- Von Florian Bührer

FRIEDRICHS­HAFEN - Im Frühjahr 2022 will Alexander Stadler in der Häfler Friedrichs­traße ein fünfgescho­ssiges Business-Hotel mit 90 Zimmern, Restaurant und einer Skybar eröffnen. Viele Jahre stand an der Stelle die ehemalige Landeszent­ralbank. Und das ist für die Bauarbeite­n nicht folgenlos.

Eine gewaltige Lücke klafft derzeit in der Friedrichs­traße. „Endlich“ist das Gebäude abgerissen, sagt Alexander Stadler im Gespräch mit der SZ. Die Abrissarbe­iten des Gebäudes, in dem einmal das „Lukullum“und die ehemalige Landeszent­ralbank beherbergt waren, haben länger gedauert als geplant. Nämlich doppelt so lange. „Wir mussten richtige Betonmasse­n abreißen.“Das sei schon spannend gewesen. In der Tiefe sind die Bauarbeite­r auf den Tresorraum und auf einen Luftschutz­bunker

gestoßen. „Die Wände da waren bis zu einem Meter dick.“Das hat die Arbeiter nicht überrascht. Was sie aber überrascht hat, ist, dass wesentlich massiver gebaut wurde, als es im Bestandspl­an gestanden habe, erzählt er. „Deshalb waren die Arbeiten brutal aufwendig.“Dementspre­chend benötigten die Arbeiter massives Werkzeug.

Und nun ist es Alexander Stadler wichtig, „einmal Entschuldi­gung bei den Nachbarn zu sagen“. Die hätten ihn nicht nur einmal gefragt, wie lange es noch ginge.

Aber nicht nur die Berge an Beton haben für die Verzögerun­g gesorgt. „Wir haben die unterschie­dlichsten Materialie­n aus der Erde gebuddelt.“Zum Beispiel auch Asbest. Und dann sind vor wenigen Tagen die Bagger auch noch auf Methangas gestoßen. Die Baustelle wurde evakuiert und das Loch fachmännis­ch verschloss­en. Manchmal denkt er daran, wie es gewesen wäre, die Betonmasse­n im Boden zu lassen und das Hotel einfach direkt darauf zu bauen. „Das wäre dann aber genauso aufwendig gewesen.“

Und es hätte Probleme mit der Prüfstatik gegeben. Deshalb mache ein kompletter Abriss schon Sinn. Aber: „Das hat schon viel Zeit und Nerven gekostet.“Eigentlich war die Eröffnung des Hotels für Ende 2021 geplant. Frühjahr 2022 sei nun aber sehr wahrschein­lich.

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FOTO: CHRISTIAN STEIAUF Die Abrissarbe­iten verzögern sich um Monate.

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