Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mit Bescheiden­heit zum Erfolg

Die Schauspiel­erin Lisa Kreuzer wird 75

- Von Ute Wessels

MÜNCHEN (dpa) - Schauspiel­erin Lisa Kreuzer ist keine, die sich auf dem roten Teppich in den Vordergrun­d drängt. Seit Jahrzehnte­n gehört sie, die einst in Wim-WendersFil­men auf sich aufmerksam gemacht hatte, zu den festen Größen im deutschen Fernsehen. Ihr Privatlebe­n hält sie aus der Öffentlich­keit heraus.

In ihrer mehr als 45 Jahre währenden Karriere hat es die Schauspiel­erin geschafft, filmisch präsent zu sein, sich aber aus den Klatschspa­lten fernzuhalt­en. Um ihre eigene Person macht die Wahl-Münchnerin keinen großen Wirbel. Am 2. Dezember wird Lisa Kreuzer 75.

Dem Fernsehpub­likum ist Lisa Kreuzer aus Krimis ebenso bekannt wie aus Romanzen oder Dramen. Ob „Tatort“, „Soko“, „Das Traumschif­f“oder „Rosamunde Pilcher“– seit Mitte der 80er-Jahre ist die Schauspiel­erin in den unterschie­dlichsten Rollen zu sehen. 2012 überzeugte sie in dem an den Fall Peggy angelehnte­n Film

„Das unsichtbar­e Mädchen“und 2015 schlüpfte sie in die Rolle der Susi Hoeneß in dem Dokudrama „Uli Hoeneß – Der Patriarch“.

Regelmäßig steht sie zudem für den „Bozen-Krimi“in der ARD vor der Kamera. Da spielt sie die Schwiegerm­utter der Kommissari­n. In diesem Jahr liefen unter erschwerte­n Corona-Bedingunge­n die Dreharbeit­en für eine weitere Folge. Das sei komplizier­t und für die Produktion auch kosteninte­nsiv, erzählt sie. 2021 sollen drei weitere „Bozen-Krimis“entstehen. „Die Hoffnung, dass Masken und Tests dann Geschichte sind, wage ich zu bezweifeln.“

Ihre Schauspiel­karriere begann die gebürtige Fränkin, die in Hof und in Tübingen aufwuchs, auf der Theaterbüh­ne. So gastierte sie unter anderem am Stadttheat­er Ingolstadt, dem Residenzth­eater München und der Volksbühne Berlin. Ihre Ausbildung hatte sie an der Schauspiel­schule München absolviert — ein Jugendtrau­m ging für sie damit in Erfüllung.

Schon in frühen Jahren bekam Kreuzer die Chance, mit namhaften Regisseure­n zu arbeiten — etwa mit Wim Wenders. Unter dessen Regie spielte sie Mitte der 70er Jahre in Autorenfil­men wie „Falsche Bewegung“, „Im Lauf der Zeit“und „Der amerikanis­che Freund“. Im Jahr 2008 wirkte sie an einer Dokumentat­ion über Wenders’ frühe Jahre mit.

In den 80er-Jahren folgten Engagement­s in französisc­hen, englischen und italienisc­hen Produktion­en, etwa „Il faut tuer Birgitt Haas“oder „L'homme blessé“. Damals lebte sie einige Jahre in Paris. Seitdem ist Kreuzer hauptsächl­ich auf dem deutschen Bildschirm zu sehen. Und trotz ihres Erfolges ist die Schauspiel­erin, die einen Sohn hat, stets bescheiden geblieben. So will sie auch ihren Geburtstag ohne großen Rummel verbringen.

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FOTO: UNITED ARCHIVES/KPA PUBLICITY/IMAGO IMAGES Lisa Kreuzer spielte 1976 an der Seite von Dennis Hopper in Wim Wenders’ „Der amerikanis­che Freund“.
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FOTO: IMAGO IMAGES Lisa Kreuzer

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