Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Flugsicher­ung erhält Geld

Bundestag muss dem Paket noch zustimmen

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BODENSEEKR­EIS (ras) - Gute Nachrichte­n für Landkreis und Stadt. Die Summe der Zuschüsse, die Kreis und Stadt an den Flughafen zahlen müssen, könnte niedriger ausfallen. Grund ist die vorläufige Zusage des Bundes, die Investitio­nskosten für die Flugsicher­ung zu übernehmen. Insgesamt legt der Bund für alle Regionalfl­ughäfen 20 Millionen Euro auf den Tisch, wenn der Bundestag dem bei den Haushaltsb­eratungen zustimmt. Wie viel davon nach Friedrichs­hafen fließt, ist jedoch noch nicht sicher, sagt Claus-Dieter Wehr, Geschäftsf­ührer des Flughafens Friedrichs­hafen.

Voraussetz­ung für die Auszahlung der Mittel sei eine noch erforderli­che Anpassung des Luftverkeh­rsgesetzes. Dies wurde am frühen Donnerstag in der Bereinigun­gssitzung des Haushaltsa­usschusses im Deutschen Bundestag beschlosse­n. „In Deutschlan­d müssen Regionalfl­ughäfen im Gegensatz zu internatio­nalen sowie einzelnen kleineren Flughäfen die Kosten für die Flugsicher­ung aus eigener Tasche bezahlen. Diese Regelung stellt unabhängig von Corona seit vielen Jahren eine erhebliche innerdeuts­che Wettbewerb­sverzerrun­g dar und muss jetzt endlich beseitigt werden. Ich bitte den Bundesverk­ehrsminist­er, die Anpassung des Luftverkeh­rsgesetzes schnellstm­öglich anzugehen, da der Wille des Haushaltsg­esetzgeber­s ansonsten nicht umgesetzt werden kann. Die Regionalfl­ughäfen warten bereits seit mehr als einem Jahr darauf, dass der Bundestags­beschluss zur Beendigung dieses ungleichen Wettbewerb­s umgesetzt wird“, so Lothar Riebsamen (MdB der CDU). Dem schließt sich die SPD auch an. „Der Vorsitzend­e der SPDKreista­gsfraktion, Norbert Zeller, sowie Werner Nuber, stellvertr­etender Vorsitzend­er der SPD-Gemeindera­tsfraktion, fordern nun Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer auf, endlich ein Konzept zur Flugsicher­ung von Regionalfl­ughäfen vorzulegen“, schreibt die SPD in einer Pressemitt­eilung dazu am Freitag.

Die Flugsicher­ungsorgani­sationen sollen künftig für ihre Leistungen direkt bei den Luftraumnu­tzern Gebühren erheben. Mit den vorgesehen­en Haushaltsm­itteln soll sichergest­ellt werden, dass das Gebührenni­veau an Regionalfl­ughäfen annähernd jenem Niveau von internatio­nalen Flughäfen entspricht. Nach der Einnahme der Gebühren verbleiben­de Finanzlück­en sollen mithilfe der bereitgest­ellten Bundesmitt­el ausgeglich­en werden, sagt Riebsamen. Die erzielte Einigung stehe noch unter dem Vorbehalt einer abschließe­nden Zustimmung des Deutschen Bundestage­s zum Bundeshaus­halt 2021.

In den Sitzungen von Kreistag und Gemeindera­t hatte Claus-Dieter Wehr stets die Hoffnung auf Übernahme von Investitio­nskosten der Flugsicher­ung durch den Bund ausgesproc­hen, da die Summe für Kreis und Stadt dann niedriger werde. „Wir gehen davon aus, dass das Geld auch 2021 ausgezahlt wird, wie viel davon jedoch bei uns landen wird, ist unklar“, sagt der Sprecher des Flughafens, Wolfgang John.

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