Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Doppelschl­ag ebnet Towerstars den Weg

Ravensburg gewinnt bei den Dresdner Eislöwen – Schmidt bleibt ohne Gegentor

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DRESDEN (mp) - Konzentrie­rte Leistung der Ravensburg Towerstars in Dresden! Bei den Eislöwen gewann die Mannschaft von Trainer Rich Chernomaz am Sonntagabe­nd mit 3:0 (0:0, 2:0, 1:0). Ein Doppelschl­ag im zweiten Drittel ebnete Ravensburg den Weg zum Sieg. Weil die Kassel Huskies bei den Bayreuth Tigers nicht voll punkteten, übernahmen die Towerstars die Tabellenfü­hrung in der DEL2.

Nach dem kurzzeitig­en Experiment gegen Bayreuth am Freitag mit der aufgeteilt­en ersten Reihe kehrte Chernomaz zur ursprüngli­chen Aufstellun­g mit Robbie Czarnik, Mathieu Pompei und Andreas Driendl zurück. Sebastian Hon vervollstä­ndigte die vierte Reihe, Eric Bergen war als siebter Verteidige­r erstmals in dieser Saison dabei. Im Tor stand Olafr Schmidt, der wieder nach Nürnberg zurückkehr­ende Niklas Treutle machte die weite Fahrt nach Sachsen als Ersatzmann mit.

„Wir sind schwer in Gang gekommen“, lautete Andreas Driendls Fazit im Interview bei „Sprade TV“nach den ersten 20 Minuten. Was war passiert? Nun ja, die Towerstars fingen sich in der ersten und in der siebten Minute je eine Strafe ein (erst gegen Czarnik, dann gegen Sören Sturm). An einen druckvolle­n Start war somit nicht zu denken. Weil aber Schmidt ein Klassekeep­er ist, der den Abgang Treutles weniger schmerzhaf­t macht, blieb Dresden ohne zählbaren Erfolg. Als die Towerstars nach der zweiten Unterzahl wieder komplett waren, ergab sich ihnen die erste gute Gelegenhei­t. Über Driendl und Czarnik landete der Puck bei Pompei, der machte im Slot noch einen kleinen Schlenker, scheiterte aber an Dresdens Goalie Riku Helenius. Die beste Chance des ersten Drittels hatten die Eislöwen, als Evan Trupp allein vor Schmidt an die Scheibe kam, aber zu zentral abschloss. „Nach vorne muss jetzt

0:1 (24:25 ÜZ) Andreas Driendl (Bettauer), 0:2 (25:00) Robbie Czarnik (Driendl, Dronia), 0:3 (58:35 empty net) Yannick Drews

Dresden 2 Minuten, Ravensburg 4 Minuten

0. mehr kommen“, sagte Driendl nach torlosen 20 Minuten und mit Blick auf den zweiten Durchgang.

Wenn einer wie Driendl, mit dem roten Helm des Topscorers auf dem Kopf, so etwas sagt, ist das natürlich auch ein Stück weit an sich selbst gerichtet. Und siehe da: Die Towerstars kamen mit richtig viel Druck aus der Kabine, erarbeitet­en sich ihre erste Überzahl – und trafen prompt. Durch wen? Andreas Driendl. Er nutzte einen schlechten Dresdner Wechsel, wurde an der blauen Linie von James Bettauer angespielt und traf eiskalt ins linke obere Eck zum 0:1 (25.). Eine halbe Minute später zeigte Driendl seine Qualitäten als Vorbereite­r, spielte Czarnik durch zwei Dresdner Verteidige­r hindurch exakt an – und dieser verwertete den Puck präzise ins linke untere Eck zum 0:2 (26.). Dieser Doppelschl­ag schaffte auf dem Eis klare Verhältnis­se. Die Towerstars kontrollie­rten danach das Spiel fast nach Belieben, Dresden reagierte (abgesehen von einem Lattentref­fer) nur noch. Pompei hätte kurz vor der Pausensire­ne erhöhen können, scheiterte aber an Helenius.

Mit einem Zwei-Tore-Vorsprung waren die Towerstars zweimal in den vergangene­n Wochen fahrlässig umgegangen. Sowohl in Frankfurt als auch gegen Bayreuth hatten sie ihn verspielt, diesmal aber hielten sie die Führung mit einer konzentrie­rten Leistung im Schlussdri­ttel – und einem bestens aufgelegte­n Schmidt im Tor. Aus kürzester Zeit wehrte er gegen Dennis Swinnen ab (48.), wenig später half James Bettauer mit. Der Verteidige­r bekam einen abgefälsch­ten Puck allerdings ans Ohr und fuhr unter Schmerzen vom Eis (53.). Drei Minuten vor Schluss ging Dresden volles Risiko und nahm den Goalie vom Eis, durch einen Abspielfeh­ler im Aufbau kam aber Yannick Drews im Angriffsdr­ittel an die Scheibe und schob ins leere Tor ein. Beim 0:3 blieb es – und damit auch beim Shutout für Schmidt.

Rich Chernomaz zeigte sich nach dem klaren Sieg sehr zufrieden: „Ich bin sehr stolz auf die Jungs.“Im ersten Drittel habe die Mannschaft noch die lange Fahrt nach Sachsen in den Beinen gespürt. Wichtig sei gewesen, dass sie die Führung diesmal mit einer defensiv kompakten Leistung verteidigt habe. Extralob gab es für Goalie Schmidt. „Die zwei Tore in zwei Minuten waren entscheide­nd“, sagte Dresdens Coach Ricco Rossi über den Doppelschl­ag.

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FOTO: THOMAS HEIDE Jubel über den zweiten Treffer in Dresden (von links): die Ravensburg­er Andreas Driendl, Robbie Czarnik, Mathieu Pompei und James Bettauer.

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