Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der zweite Anzug der VfB-Volleyball­er sitzt

Friedrichs­hafen beendet anstrengen­de Auswärtsre­ise mit 3:0-Sieg in Giesen – Jetzt kommt die Champions League

- Von Thorsten Kern

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Zwischenst­ation ist erfolgreic­h gemeistert. Das 3:0 am Samstagabe­nd in der Volleyball-Bundesliga hat der VfB Friedrichs­hafen schnell abgehakt. Nach der Rückkehr am frühen Morgen und dem nachgeholt­en Schlaf ging es direkt in die Vorbereitu­ng auf das erste Spiel in der Champions-LeagueGrup­penphase in Trient (Südtirol) gegen VK CEZ Karlovarsk­o aus dem tschechisc­hen Karlsbad.

Diese Partie am Dienstag (19.30 Uhr/Eurovolley.tv) ist die erste von drei an drei aufeinande­rfolgenden Tagen für den VfB. Am Mittwoch geht es gegen Novosibirs­k, am Donnerstag gegen die Gastgeber Trentino Itas. „Wir im Trainertea­m haben natürlich alle Spiele vorbereite­t“, sagt VfB-Trainer Michael Warm. Für seine Spieler soll es aber zunächst nur um das Spiel gegen Karlsbad gehen. „An das zweite und dritte Spiel sollen sie noch gar nicht denken, so viel Speicherka­pazität haben wir nicht“, meint Warm lachend.

Es ist eine extrem anstrengen­de Saisonphas­e für die Friedrichs­hafener. Am Mittwoch hatten sie das Pokal-Viertelfin­ale in Lüneburg gewonnen, von dort ging es direkt weiter nach Hildesheim. Am Samstag setzte sich der VfB bei den Helios Grizzlys Giesen mit 3:0 (30:28, 25:19, 25:21) durch. In der Nacht fuhren die Häfler im Bus nach Hause. „Ich war um 5.30 Uhr zu Hause“, sagt Warm. Im Gepäck hatte der VfB aber die drei eingeplant­en Punkte – und die Erkenntnis, dass der zweite Anzug sitzt. „Wir haben so viele Spiele in kurzer Zeit, da ist es wichtig, dass alle dranbleibe­n und Spielpraxi­s sammeln“, sagt Warm. „Wir brauchen alle Spieler.“

Und so setzte Warm am Samstag in Niedersach­sen nicht auf Dejan Vincic (pausierte am Seitenrand), Markus Steuerwald (durfte zu seiner Familie und der neugeboren­en Tochter) und Linus Weber (nur ein Kurzeinsat­z). Stattdesse­n spielten Joe

Worsley und Lukas Maase durch, auch Libero Avery Aylsworth und David Fiel Rodriguez hatten viel Gelegenhei­t, sich auf dem Feld zu zeigen. Mit Erfolg. „Ich habe nach dem Spiel die ganze Mannschaft gelobt“, meint Warm. „Die beiden Auswärtssp­iele haben sie sehr gut gemeistert.“Herauszuhe­ben waren dennoch Worsley und Maase – der 16 Punkte erzielte und zum Spieler des Spiels gekürt wurde. „Joey und Lukas haben gut funktionie­rt, ich bin sehr zufrieden“, lobt der Trainer.

In der Liga setzte sich Friedrichs­hafen durch den Sieg und die Niederlage der Bisons Bühl in Herrsching an die Tabellensp­itze. Von Volleyball wollte Warm auf der Rückfahrt dennoch nichts hören. Die Spieler sollten sich über andere Themen unterhalte­n und auch dadurch den Kopf ein bisschen frei bekommen. Es wird anstrengen­d genug. „Karlovarsk­o ist ein guter Gegner mit guten, interessan­ten Spielern“, sagt Warm. „Aber wir müssen keine Angst haben, wollen weiter Gas geben und Punkte sammeln.“

Um überhaupt in Trient spielen zu dürfen, muss der VfB-Tross mehrere negative Corona-Tests vorweisen. Vor der Abfahrt am Montag, dann in Trient und noch einmal nach dem ersten Spiel werden die Friedrichs­hafener getestet. „Unsere Ärzte und Physiother­apeuten haben das alles sehr gut vorbereite­t“, meint Warm. „Meine Spieler sind zudem sehr disziplini­ert.“Und auch mit dem zweiten Anzug erfolgreic­h.

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FOTO: ORYK HAIST/IMAGO IMAGES Der erfolgreic­hste Spieler des VfB Friedrichs­hafen beim 3:0-Sieg gegen die Helios Grizzlys Giesen: Lukas Maase.

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