Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Offener und ehrlicher Neuanfang

- Von Martin Hennings m.hennings@schwaebisc­he.de

Ist die Wahl von Ole Münder zum neuen Langenarge­ner Bürgermeis­ter eine Sensation? Nach dem ersten Wahlgang lag das Ergebnis in der Luft. Trotzdem ist es alles andere als normal, wenn ein amtierende­r Bürgermeis­ter derart in Bedrängnis gerät und am Ende das Vertrauen seiner Bürger verliert. Was Achim Krafft widerfahre­n ist, passiert nur, wenn es nicht rund läuft in einer Gemeinde – und in der Kommunikat­ion zwischen Schultes, Bürgern und Multiplika­toren. Krafft hatte das nach dem ersten Wahlgang erkannt und versucht gegenzuste­uern. Zu spät. Nun muss Ole Münder liefern. Er spürt den Rückenwind des Wahlsieges, aber auch den schweren Rucksack eines sehr emotionale­n Wahlkampfs, dessen Härte nicht von den Kandidaten ausgegange­n ist.

Münder muss Gräben überwinden und Gesprächsf­äden wieder aufnehmen, die in den vergangene­n

Monaten und Jahren fallengela­ssen worden sind – von wem auch immer. Er sollte jetzt auf die Wahlverlie­rer zugehen – nicht triumphier­end, sondern offen und ehrlich an einem Neuanfang interessie­rt. Der klappt natürlich nur, wenn das auch all diejenigen tun, die Achim Krafft unterstütz­t haben.

Mag sein, dass das ein sehr naiver Gedanke ist. Langenarge­n täte das aber sicher ziemlich gut. Und darum geht’s doch letztlich, oder?

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