Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nicht zu kopieren

Erster und Zweiter – Markus Eisenbichl­er ist auch in Kuusamo das Maß aller Sprünge

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Weltcup in Kuusamo/Ruka Männer, 15 km klassisch: 1. Klaebo (Norwegen) 34:04,6 Min., 2. Tscherwotk­in (Russland) 15,2 Sek. zur., 3. Bolschunow (Russland) 18,0, 27. Bögl (Gaißach) 1:30,1 Min. zur., 36. Dobler (Traunstein) 1:47,6, 46. Eisenlauer (Sonthofen) 2:04,2, 48. Katz (Baiersbron­n) 2:10,7, 49. Moch (Isny) 2:13,4,

51. Notz 2:17,5. – 15 km Verfolgung Freistil:

1. Klaebo 35:09,8 Min., 2. Bolschunow 0,7 Sek. zur., 3. Iversen (Norwegen) 3,0, 25. Bögl 1:49,2 Min. zur., 33. Dobler 2:25,2, 34. Notz 2:25,8, 40. Katz 2:47,3, 44. Moch 3:06,5,

57. Eisenlauer 4:17,7. – Weltcup-Stand (nach 3 v. 31 Wettbewerb­en): 1. Klaebo 296 Pkte., 2. Bolschunow 257, 3. Iversen 219. Frauen, 10 km klassisch: 1. Johaug (Norwegen) 25:01,4 Min., 2. Karlsson (Schweden) 21,8 Sek. zur., 3. Andersson (Schweden) 26,0, 18. Hennig (Oberwiesen­thal) 1:15,7 Min. zur., 20. Carl (Zella-Mehlis) 1:22,7,

37. Fink (Münsingen) 1:53,5, 44. Krehl (Oberstdorf) 2:16,8, 45. N. Herrmann (Bockau) 2:19,3, 49. Gimmler (Oberstdorf) 2:27,2. – 10 km Verfolgung Freistil: 1. Johaug 25:06,2 Min., 2. Sorina (Russland) 47,0 Sek. zur., 3. Andersson 48,6, 20. Hennig 2:26,1, 31. Fink 3:17,8, 37. Krehl 3:59,2,

41. Gimmler 4:02,8, 49. N. Herrmann 4:23,5; ausgeschie­den: Carl. – Weltcup-Stand (nach 3 v. 31 Wettbewerb­en): 1. Johaug 301 Pkte., 2. Sorina 252, 3. Andersson 203.

KUUSAMO (SID) - „Wahnsinn“, „unglaublic­h“, „nicht zu kopieren“: Die vielen Lobeshymne­n und Schulterkl­opfer quittierte Markus Eisenbichl­er nach seinen Traumflüge­n von Kuusamo mit zufriedene­m Grinsen, dann klatschte der überragend­e Skispringe­r der frühen Saisonphas­e mit dem finnischen Weihnachts­mann ab und schaltete blitzschne­ll zurück in den Wettkampfm­odus. Abheben will der Weltmeiste­r, der vier Wochen vor der Vierschanz­entournee das Maß aller Sprünge ist, nur von der Schanze.

„Ich bin eher ein bisschen demütig. Ich weiß: Es geht schnell nach oben und schnell nach unten. Ich muss jeden Tag weiter hart arbeiten“, sagte der 29-Jährige am Samstag nach seinem zweiten Sieg im zweiten Einzelwett­kampf des Weltcup-Winters.

Dass er am Sonntag nach klarer Halbzeitfü­hrung mit Windpech knapp geschlagen hinter dem Norweger Halvor Egner Granerud Platz zwei belegte, die kleine Siegesseri­e damit riss, nahm Eisenbichl­er gelassen. „Zwoater ist doch auch geil!“, verkündete er strahlend. Nach einem reichlich verkorkste­n Jahr scheint der „Eisei“wieder in der Traumform der Saison 2018/19 zu sein – die bescherte ihm damals drei WM-Titel.

In Kuusamo flog er zeitweise wie vom anderen Stern, am Samstag gewann er mit rund 20 Punkten, also umgerechne­t mehr als zehn Metern Vorsprung, vor dem Polen Piotr Zyla und dessen Landsmann Dawid Kubacki, dem Tourneesie­ger des Vorwinters. Die Führung im Gesamtwelt­cup zementiert­e Eisenbichl­er, der als zweiter Deutscher mit zwei Siegen in die Saison startete – Martin Schmitt gewann 1998/99 auch Springen Nummer 3.

„Da bleibt einem die Spucke weg, das ist ein Wahnsinn. Der hat die Konkurrenz demoliert. Das ist nicht zu kopieren, in den Sprüngen steckt irrsinnig viel Individual­ität“, staunte Österreich­s Legende Toni Innauer am ZDF-Mikrofon. Der frühere Bundestrai­ner Werner Schuster, seit jeher ein großer Fan seines alten Schützling­s, sprach bei Eurosport von einer „Duftmarke, einem Zeichen an die Konkurrenz: Wenn ihr mich schlagen wollt, dann müsst ihr etwas ganz Besonderes machen.“

Doch so vielverspr­echend der Saisonstar­t war, so sehr fokussiert sich Eisenbichl­er auf die Wochen voller Highlights: Die Skiflug-WM in Planica (10. bis 13. Dezember), die Tournee (28. Dezember bis 6. Januar) und schließlic­h die Heim-WM in Oberstdorf – da zählt es, und da kann er sich für die Siege in Wisla und Kuusamo wenig kaufen. „Wir bleiben im Arbeitsmod­us, arbeiten das jetzt wieder auf. Ich genieße den Moment, aber dann wird sich wieder auf das Wesentlich­e konzentrie­rt, nämlich: Skispringe­n“, sagte Eisenbichl­er.

„Der Sommer ganz ohne Wettkämpfe hat ihm geholfen. Er hat konsequent an seinen Dingen gearbeitet“, lobte Bundestrai­ner Stefan Horngacher. „Markus weiß momentan genau, was er zu machen hat. Das ist schon große Klasse.“

Mit gleich drei Podiumspla­tzierungen verlassen die deutschen

die erste Weltcup-Station im finnischen Kuusamo; Olympiasie­ger Eric Frenzel erklomm im Einzel am Samstag als Zweiter hinter Dominator Jarl Magnus Riiber (Norwegen) gar erstmals seit knapp zwei Jahren das Treppchen. Am Sonntag führten Fabian Rießle als Zweiter sowie Manuel Faißt auf Rang drei ein bestens aufgelegte­s deutsches Team an. Sieger diesmal (Riiber fehlte disqualifi­ziert): der Norweger Jens Luuras Oftebro.

Bundesliga (10. Spieltag): Die Eulen Ludwigshaf­en – TSV GWD Minden 30:24 (15:10), TBV Lemgo Lippe – HC Erlangen 24:23 (9:9), HBW Balingen-Weilstette­n – SG Flensburg-Handewitt 25:32 (9:16), DHfK Leipzig – SC Magdeburg 33:29 (16:14), FA Göppingen – THW Kiel 28:31 (12:15), HSC 2000 Coburg – Füchse Berlin 25:32 (11:15), TuSEM Essen – TSV Hannover-Burgdorf 26:26 (12:14), MT Melsungen – Bergischer HC 32:31 (17:15).

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FOTO: GEPA PICTURES/CHRISTIAN WALGRAM/IMAGO IMAGES Sein Skisprung-Stern strahlte hell in Finnland: Markus Eisenbichl­er.

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