Auch 2016 ist in der Altstadt viel passiert
Dankfeier, Rückblick und Ausblick beim Blumenschmuckabend von AMV und Stadt
WANGEN - „Ich bin jedes Jahr erstaunt, an wie vielen Gebäuden gearbeitet wird“, sagte OB Michael Lang beim 37. Blumenschmuckabend, zu dem Altstadt- und Museumsverein (AMV) und Stadt luden. Rund 100 „Altstädtler“waren am Freitag ins Rathaus gekommen. Sie blickten zurück in ein „baureiches“Jahr, das für die Altstadtbewohner teilweise aber auch wieder mit Einschränkungen verbunden war.
„Gerade rund um Eselberg, das Hensler-Haus und die Bindstraße gab es brutale Beeinträchtigungen. Trotzdem ertragen es alle mit Gelassenheit“, sagte Lang. Das Stadtoberhaupt dankte nicht nur dafür. Sondern auch für das Verständnis bei Festen und anderen Anlässen, für die Gastronomie und für Mitmenschen, die ihre Freizeit gerne im Freien und im Herzen der Altstadt verbringen – ohne zwingend daran zu denken, dass andere dort auch wohnen und schlafen wollen. Ausdrücklich dankte Lang auch allen für ihren persönlichen Beitrag – und das „Grün“, das die Bewohner in die Stadt bringen. Neu in der Runde der „Altstadt-Familie“begrüßen durfte Lang Bruder Joachim, der zwei Tage zuvor ins Klösterle gekommen war.
Es sei ein Wert für sich, dass im Kern der Stadt auch gelebt werde, sagte Lang: „In vielen Städten gibt es schöne Fassaden, aber Gebäude, die kaum bewohnt sind.“Exemplarisch zeigte Lang Impressionen der „Blühenden Altstadt 2016“und der Maßnahmen, die im zu Ende gehenden Jahr vorgenommen wurden.
Karlstraße ist an der Reihe
Einen breiten Raum nahm dabei auch die Sanierung der Bindstraße ein: „In den nächsten Jahren wollen wir auch die Karlstraße in Angriff nehmen. Allerdings nicht 2017, um die Unterstadt auch wieder zur Ruhe kommen zu lassen.“
Mit einer Skulptur von Maria Neff soll am Museumseingang an der Eselmühle auch die einstige Müllerstochter samt ihrer Katze verewigt werden. Und natürlich fand auch das Haus Hensler Erwähnung: „Wir freuen uns, dass dieses stattliche Haus nun saniert ist.“Auch die Veränderungen im Spital nach dem Auszug der Flüchtlinge, die Kirchenmauerund Fresken-Sanierung im Ratloch, der Einbau einer behindertengerechten Toilette in der Bücherei waren unter anderem Teil der Präsentation. Anstehende Projekte sind etwa die Fassaden-Sanierung des Rathauses und das Haus Sigerist, das verkauft wurde und für das derzeit eine bauhistorische Untersuchung der Gebäudesubstanz läuft.
Mit den Worten „Die Landesgartenschau 2024 hat längst begonnen“schwenkte Lang von der Altstadt auf das Erba-Areal und warb auch dort für private Investitionen: „Eine Stadt braucht Liebhaber, Menschen, die sich begeistern.“Bis zum Jahresende läuft die Ausschreibung. Geht es nach dem Stadtoberhaupt, soll dort entstehen, was auch früher dort war: „Ein Ort mit sozialen Strukturen. Ein Ort, an dem sich das soziale Herz zeigen soll und möchte.“
Stark nachgefragt sind im Übrigen schon jetzt die Spaziergänge über das Landesgartenschau-Gelände: „Wir werden in Kürze zwei Stadtführer ausbilden, weil es jetzt schon ein großes Interesse gibt.“
Bevor es zum gemütlichen Teil des Abends über ging, blickte Lang auch noch voraus auf die 2017 anstehenden Termine – allen voran dem Klöppelspitzenkongress vom 21. bis 23. April, für den bereits sämtliche Unterkünfte ausgebucht sind und einiges an „Trubel“in der Altstadt zu erwarten ist. Lang warb auch hier um Verständnis. „Ohne Sie wäre die Altstadt tot“, sagte das Stadtoberhaupt am Ende seiner Ausführungen an die Altstadtbewohner gewandt und bat: „Machen Sie sie weiter lebens- und liebenswert.“