Karriereende mit 16
Nach dem dritten Kreuzbandriss macht die Stuttgarter Turnerin Kim Janas Schluss
STUTTGART (dpa/sz) - Im Alter von nur 16 Jahren hat Kunstturnerin Kim Janas nun ihre Karriere beenden müssen. Die frühere Hallenserin, die zuletzt für den MTV Stuttgart turnte und als größtes deutsches Turntalent gilt, hat sich nach dem dritten Kreuzbandriss zu diesem schweren Schritt durchringen müssen. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber meine Knie halten der Belastung einfach nicht mehr stand. Es wird nicht leicht für mich, das Turnen zurückzulassen, aber für mich und meinen Körper ist es einfach besser so“, erklärte Janas in einer Mitteilung des Verbandes.
13 Meistertitel bei den Schülern
Janas hatte sich am 17. November bei der Qualifikation zum Weltcup in Cottbus nach der Landung am Stufenbarren das rechte Knie verletzt. Bei einer Untersuchung am Montag stellte sich heraus, dass sie sich eine Teilruptur des vorderen Kreuzbandes am rechten Knie zugezogen hat. Dies macht die Fortsetzung der Laufbahn unmöglich. Bereits in den drei Jahren zuvor hatte die Stuttgarterin mit mehreren schweren Verletzungen zu kämpfen. 2013 hatte sie bereits einen Kreuzbandriss im selben Knie erlitten. 2015 ereilte sie bei der EM in Montpellier ein Kreuzbandriss im linken Knie, im Februar dieses Jahres verletzte sich Janas erneut schwer am linken Ellenbogen. Immer wieder hatte sich die sprungstarke Turnerin zurückkämpfen können. Bisher. Doch jetzt der Schlussstrich unter eine Karriere, die gerade erst am Blühen war.
Nach 13 deutschen Meistertiteln in den Schülerklassen zwischen 2011 und 2013 sowie dank ihrer außerordentlichen Fähigkeiten galt Janas als größtes deutsches Turntalent, der eine ähnliche Karriere wie Vorzeigeturner Fabian Hambüchen zugetraut wurde. „Natürlich ist das ein Verlust für das Turnen, aber es ist im Sinne ihrer Gesundheit. Wir stehen hinter der Entscheidung von Kim und akzeptieren diese voll und ganz, denn die Gesundheit hat Vorrang“, sagte Cheftrainerin Ulla Koch.