Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kritik an Wartezeite­n für Flüchtling­e wächst

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STUTTGART (lsw) Schutzsuch­ende in BadenWürtt­emberg sollten nach Ansicht des Flüchtling­srates schneller aus der Erstaufnah­me des Landes in die vorläufige Unterbring­ung der Kreise kommen. Viele müssten „rechtlich gesehen bereits längst raus“sein, kritisiert­e der Geschäftsf­ührer des Vereins, Seán McGinley. Unterdesse­n erinnert die SPD-Landtagsfr­aktion an die Situation ehrenamtli­cher Flüchtling­shelfer. „Die Freiwillig­en sollen finanziell nicht weiter zubuttern müssen, sondern müssen gezielt entlastet und zumindest für ihre Ausgaben entschädig­t werden“, forderte die SPDSozialp­olitikerin Sabine Wölfle (Foto: dpa) in Stuttgart.

Die Erstaufnah­men sind Anlaufstel­len im Land für neu ankommende Flüchtling­e. Nach Angaben des Flüchtling­srates drückt die dortige lange Wartezeit auf die Stimmung der Bewohner. Die Regierungs­präsidien Freiburg und Karlsruhe entgegnen: „Die Verweildau­er der Asylbewerb­er bewegt sich im Rahmen der gesetzlich­en Regelungen.“Das Innenminis­terium räumte ein, es könne Einzelfäll­e geben, in denen Menschen länger in der Erstaufnah­me bleiben müssten.

Wie ein Sprecher des Regierungs­präsidiums Stuttgart sagte, sind mögliche Ursachen dafür fehlende Dolmetsche­r für bestimmte Sprachen oder unklare Identitäte­n. Ein Aufenthalt in der Erstaufnah­me darf laut Asylgesetz maximal sechs Monate dauern. Danach müssen Flüchtling­e in eine vorläufige Unterbring­ung. Bei Asylbewerb­ern aus „sicheren Herkunftsl­ändern“kann die Wartezeit aber länger sein. Zum 30. Januar 2017 hatten im Südwesten 1691 Asylbewerb­er aus nicht sicheren Herkunftsl­ändern mehr als sechs Monate in den Erstaufnah­men verbracht.

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