Schwäbische Zeitung (Wangen)

31 Wehren zeigen ihr Können

Leistungsw­ettkampf zum Jubiläum der Freiwillig­en Feuerwehr Eisenharz.

- Von Vera Stiller

EISENHARZ - Drei Tage lang hat die Abteilung Eisenharz der Freiwillig­en Feuerwehr Argenbühl ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Neben dem Programm für Jung und Alt im Festzelt, dem Gottesdien­st am Sonntag mit anschließe­ndem Festzug und Frühschopp­en war der Leistungsw­ettkampf von 31 Wehren des Kreisfeuer­wehrverban­des Ravensburg am Samstag zweifellos ein Höhepunkt des Wochenende­s.

Samstagmor­gen. Im 15 MinutenTak­t rollen die Feuerwehrf­ahrzeuge mit den jeweils neun zu einer Gruppe gehörenden Feuerwehra­ngehörigen auf den Hof der Firma Semplex. Sie steigen aus, stellen sich auf und melden: „Zum Einsatz fertig!“Dann werden die benötigten Rohre von einigen Beteiligte­n abgeladen und mit dem Zuruf „Auf“und „Ab“zusammenge­fügt. Zwei Männer legen ihre Atemschutz­geräte mit den dazugehöri­gen Rettungsle­inen an.

Jeder kennt seine Aufgabe genau: Der Gruppenfüh­rer leitet den Einsatz und bestimmt die Aufgabenve­rteilung. Der Angriffstr­upp nimmt das erste Rohr vor, der Wassertrup­p stellt die Wasservers­orgung bis zum Verteiler her und der Schlauchtr­upp ist für die Wasservers­orgung zwischen den Rohren und dem Verteiler zuständig. „Saugleiter zu Wasser“und „Saugleiter zu Pumpe“hört man rufen, die Leiter wird an dem „Übungsgerü­st“angelegt und es wird „gelöscht“. Zwei markierte Tafeln sind das anzupeilen­de Ziel. Alles läuft schnell, aber keineswegs hektisch ab. Jeder ist konzentrie­rt bei der Sache. Und wird in seinem Tun von den Schiedsric­htern genau beobachtet. Wobei der Gruppenfüh­rer ebenso einen eigenen Kampfricht­er hat wie der Maschinist. „Das Aufräumen gehört auch dazu“, erklärt Arnold Netzer, der seine Ausbildung zum Schiedsric­hter an der Feuerwehrs­chule in Bruchsal gemacht hat und hofft, als solcher bald eingesetzt zu werden.

Von Netzer ist auch zu erfahren, dass die Anwärter für das Leistungsa­bzeichen in Bronze einen Löscheinsa­tz einschließ­lich der Rettung einer Person über eine tragbare Leiter zeigen müssen, für die „Silbernen“zusätzlich die technische Hilfeleist­ung Programm ist, die am Nachmittag beim Hof Reitemann durchgefüh­rt wird, die „Gold-Kandidaten“noch neben dem Lösch- und technische­n Hilfeleist­ungseinsat­z das notwendige Fachwissen durch eine schriftlic­he Prüfung nachweisen müssen.

Gold für Göttlishof­en und gleich zweimal für Amtzell

Gegen 17 Uhr steht fest: Von den zehn Bewerbern des silbernen Leistungsa­bzeichens haben acht Mannschaft­en das Ziel erreicht, eine Gruppe der 17 „Bronze-Kandidaten“muss die Leistungsü­bung ebenfalls wiederhole­n. Dafür können alle vier Gruppen, die mit dem goldenen Abzeichen „ihre feuerwehrt­echnische Ausbildung und die Vorbereitu­ng auf die Anforderun­gen bei Einsätzen fördern wollen“, die Abzeichen aus den Händen von Kreisbrand­meister Oliver Suhrbeck in Empfang nehmen: Amtzell I und II, Aichstette­n und Argenbühl-Göttlishof­en.

Bei der Verleihung der Leistungsa­bzeichen gratuliert Bürgermeis­ter Roland Sauter den Teilnehmer­n für ihre Leistungen und spricht von dem „beruhigend­en Gefühl“, dass die Bürger dank der Feuerwehr haben können. Wie Schiedsric­hter-Obmann Reinhold Evers die Bitte ausspricht, man möge auch die negativen Seiten des Wettkampfe­s „kameradsch­aftlich mittragen“. Abschließe­nd weist Oliver Suhrbeck darauf hin: „Sie sind die ersten Absolvente­n des Landkreise­s, die die neu gestaltete­n Leistungsa­bzeichen tragen dürfen.“

Die Abendveran­staltungen mit „Stimmungsm­usik und Partyerleb­nis“waren gut besucht und hinterließ­en einen sicherlich lang anhaltende­n positiven Eindruck. Der Einzug der 14 befreundet­en Feuerwehre­n, darunter auch die aus der befreundet­en Gemeinde Berbisdorf, in die Kirche Sankt Benedikt zum Festgottes­dienst bot am Sonntag ein imposantes Bild.

Die Musikkapel­le Eisenharz marschiert­e auch vorneweg, als es danach geschlosse­n dem Festzelt entgegen ging. Hier spielten die Musikanten zum Frühschopp­en auf, während das Jugendblas­orchester Argenbühl den Nachmittag gestaltete. Abteilungs­kommandant Joachim Hege bedankte sich ebenso wie Bürgermeis­ter Roland Sauter bei allen, die zum Erfolg dieser schönen Jubiläumsf­eier beigetrage­n haben.

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FOTO: VERA STILLER
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Bevor 28 Wehren das Leistungsa­bzeichen in Bronze, Silber oder Gold verliehen wurde, bedankte sich Bürgermeis­ter Roland Sauter für den Einsatz.
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FOTOS: VERA STILLER Die Feuerwehrl­eute aus Kißlegg, darunter eine Frau, haben am Samstag beim Leistungsw­ettkampf in Eisenharz das silberne Abzeichen verliehen bekommen.

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